Neue Vision der FN, Strategien und Ziele

Prof. Dr. h.c. Martin H. Richenhagen ist im Rahmen der FN-Tagungen 2025 für vier Jahre zum Präsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) gewählt worden. Im Rahmen der FN-Tagungen in Aachen wurde er mit großer Mehrheit an der Spitze des Verbandes bestätigt. Bevor die Mitgliederversammlung erneut abstimmte, stellte Richenhagen seine Ziele für die kommenden vier Jahre vor.

Über allem stehe laut Richenhagen die neu erarbeitete Vision „Aus Liebe zum Pferd, im Dienste der Menschen“. Die FN werde dabei mit der Mission antreten, „Ihr Bundesverband für alle Belange rund ums Pferd“ zu sein. „Der Dienstleistungsgedanke soll deutlich in den Vordergrund rücken“, hob Martin Richenhagen hervor.

„Als ich bei der FN angefangen habe, gab es eine 170 Seiten lange Strategie. Das kann nicht funktionieren“, sagte Richenhagen. Um die Vision „Aus Liebe zum Pferd, im Dienste der Menschen“, noch besser in die Tat umzusetzen, werde die FN in Zukunft wichtige Ziele noch klarer priorisieren. Dazu gehört unter anderem der nachhaltige Zugang zum Pferd, die Verschlankung der Regelwerke, die Reorganisation der Verbandsstruktur und die Restrukturierung der FN-Zentrale.

Geprägt von den Werten „Tierwohl, Fairer Sport, Kulturgut Pferd“ setzte Richenhagen sich und dem Verband ehrgeizige Ziele. Dazu zählt ein durchweg positives sechsstelliges Jahresergebnis, um mittelfristig wieder höhere Rücklagen anzulegen. Aber auch eine deutliche Steigerung der Vereinsmitglieder, der Jahresturnierlizenzinhaber und der Persönlichen Mitglieder strebt Richenhagen an.

Zuletzt ergänzte der FN-Präsident: Der deutsche Pferdesport und die deutsche Pferdezucht waren viele Jahre lang die unangefochtene Nummer eins in der Welt. „Auf beiden Feldern wollen wir da wieder hin.“

FN stellt sich neu auf: Zukunftsfähige Strukturen für den Pferdesport

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) stellt sich in der Zentrale in Warendorf neu auf: Mit einer umfassenden strukturellen Neuausrichtung will der Verband die Grundlage für eine moderne, effiziente und zukunftsfähige Organisation schaffen. Ziel ist es, die FN als starken, dienstleistungsorientierten Verband im Pferdesport weiterzuentwickeln.

Kern der Umstrukturierung ist eine Straffung der Führungsebene nach dem Motto „schlanker, effizienter, dienstleistungsorientierter“. Der bisher aus vier Personen bestehende Geschäftsführende Vorstand wird vorerst aus drei Personen bestehen und mittelfristig auf zwei Personen – einen Vorstandsvorsitzenden sowie einen Finanzvorstand – verkleinert werden. Dazu werden fünf klar definierte Ressorts – „Zucht und Pferd“, „Sport“, „Leistungssport“, „Administration“ sowie „PM, Kommunikation und Marketing“ – geschaffen, in denen die bisherigen Abteilungen thematisch gebündelt und zukünftig als Teams geführt werden – jeweils unter der Leitung eines Teamleiters.

Die Ressorts und ihre Teams in der Übersicht: 

  • Ressort Zucht und Pferd: Zucht, Veterinärmedizin und Tierschutz, Interessenvertretung und Wissenschaft
  • Ressort Sport: Turniersport, Ausbildung, Pferdesportentwicklung, Jugend und Service
  • Ressort Leistungssport: Spitzensport, Nachwuchsleistungssport, Bundesstützpunkt, Veranstaltungen sowie FEI und EEF
  • Ressort Administration: Buchhaltung, IT, Personalwesen sowie Justitiariat, Datenschutz und Compliance
  • Ressort PM, Kommunikation und Marketing: Persönliche Mitglieder, Kommunikation und Vermarktung.

„Wir wollen innerhalb der Ressorts teamübergreifend noch besser an den Themen zusammenarbeiten, um am Ende unsere strategischen Ziele zu erreichen. Das ist der Leitgedanke dabei. Wir schaffen mehr Transparenz, ermöglichen eindeutigere Verantwortlichkeiten in den Ressorts, verkürzen Entscheidungsprozesse und können unser Handeln damit noch besser an den Bedürfnissen unserer Mitglieder ausrichten“, so der designierte Vorstandsvorsitzende Dr. Peiler.

FN-Haushalt auf dem Weg der Konsolidierung

FN-Präsident Martin H. Richenhagen hatte es bei einer Pressekonferenz Ende März bereits angekündigt: Der Haushalt der in den letzten Jahren finanziell angeschlagenen Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) befindet sich wieder auf gutem Kurs. Im Rahmen der FN-Tagungen in Aachen konnte die für Finanzen und Controlling zuständige Geschäftsführerin Vanessa Richwien über einen positiven Abschluss 2024 berichten. Die Planung für 2025 fällt mit einem erwarteten Plus von rund 330.000 Euro sogar noch besser aus. Abschluss und Planung wurden von der Mitgliederversammlung einstimmig genehmigt.

Die FN hatte das Jahr 2023 mit einem Minus von rund 950.000 Euro abgeschlossen. Dies führte zu personellen Änderungen in der haupt- und ehrenamtlichen Führung, gleichzeitig erlegte sich die FN selbst einen drastischen Sparkurs auf. Kalkuliert wurde mit einem Plus von 70.000 Euro für 2024, das am Ende sogar doppelt so hoch ausfiel. Wie Vanessa Richwien verkünden konnte, schloss der FN-Haushalt mit einem positiven Ergebnis von mehr als 140.000 Euro ab. In ihrem Bericht bekräftigte sie das vom Präsidenten ausgegebene Ziel, mittelfristig ein jährliches Plus von 500.000 Euro erzielen zu wollen, um wieder ausreichende Rücklagen für kommende Krisensituationen zu schaffen.

Ermöglicht wurde das positive Ergebnis 2024 durch „eine Punktlandung“ auf der Ertragsseite und Einsparungen bei den Ausgaben. Zwar fielen durch die Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen und damit verbundenen Kompensationszahlungen, wie beispielsweise die Schließung des Hauptstadtbüros, einmalig erhöhte Personalkosten an, gleichzeitig konnten dadurch aber Kosten in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Organisationsaufgaben gesenkt werden. „In den Folgejahren wird dies auch bei den Personalkosten zu weiteren Einsparungen führen“, erklärte Richwien, „ebenso wie die nur teilweise Nachbesetzung von Mitarbeitern, die aktuell in Rente gingen oder gehen.“

Das zusätzliche Plus in der Planung für 2025 ergibt sich aus einer konsequenten Fortsetzung des eingeschlagenen Konsolidierungskurses. Alle Projekte werden nun kritisch hinterfragt, ob sie sich selbst tragen. „Die Einbindung der Kooperationspartner ist an dieser Stelle ganz wichtig“, sagte Richwien.

Gleichzeitig erfreut sich die FN 2025 erhöhter Einnahmen: „Dank des guten Abschneidens bei den Olympischen und Paralympischen Spielen und in der Potenzialanalyse erhalten wir mehr Bundesmittel, außerdem haben wir ein erhöhtes Spendenaufkommen. So hat beispielsweise die Horst-Gebers-Stiftung ihre Zusage für dieses Jahr verdoppelt“, teilte Richwien der Mitgliederversammlung mit. „Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Persönlichen Mitglieder für die zum Jahreswechsel umgesetzte Beitragserhöhung, die wesentlich zum positiven Planergebnis beiträgt.“ Ein Nachteil ist allerdings, dass sich die Vergabe von Bundesmittel auf die olympischen Disziplinen beschränkt. „Insofern müssen wir fürs Fahren und Voltigieren mehr Geld aus dem Förderhaushalt bereitstellen“, erläuterte die Geschäftsführerin. Mehr Geld soll in diesem Jahr auch für die Digitalisierung bereitgestellt werden. Richwien: „Das soll dazu beitragen, Prozesse weiter zu verschlanken und somit effizienter zu werden.“

Der komplette Finanzbericht ist im Jahresbericht 2024 einsehbar. 

Quelle: FN press