Erstmals seit vielen Jahren war der Landesverband Pferdesport Sachsen e.V. bei der Deutschen Jugendmeisterschaften vom 14. bis 17. Juli in Bösdorf-Rätzlingen gleich mit vier Gespannen am Start. Neben den drei regulären Teilprüfungen der Fahrer musste dabei auch im Bundesnachwuchschampionat eine Theorieprüfung und in der Deutschen Jugendmeisterschaft ein Vormustern absolviert werden. Weit über 100 Gespanne waren am Start, so dass Dressur und Hindernisfahren auf zwei Plätzen ausgetragen werden mussten.

BUNDESNACHWUCHSCHAMPIONAT
In der Kombinierten Prüfung für Pony-Zweispänner Kl. A war Gustav Abicht am Start. Im Gespann hatte er ein Pony, das mit seinen Vater Steffen Abicht schon WM-Erfahrungen gesammelt hatte. Der 14-j. Fahrer hatte einen guten Start in der Theorie mit nur einer falschen Antwort von 20 Fragen. In der Dressur startete er mit Platz 8 von 13 Gespannen. Trotz eines 9. Platzes konnte er sich in der Kombi auf Platz 6 verbessern.Leider lief das Hinderisfahren nicht ganz optimal – hier wurde er wieder 8. Damit wurde er in der Gesamtwertung bei seiner bundesweiten Premiere 8. nur 0,01 P. hinter Platz 7.

Bei den Pony-Einspänner Kl. A kamen die erst 12-j. Tamara und die 14-j. Amanda Faber zu ihrer bundesweiten Premiere. In der Theorie hatten beide jeweils einen Fehler und waren damit 10. von 19 Gespannen. In der Dressur und im Gelände wurden die Karten neu gemischt. Nach den Plätzen 6 (Amanda) und 8 (Tamara) in der Dressur folgten die Plätze 14 (Amanda) und 13 (Tamara) im Gelände. Damit belegten sie in der Kombi die Plätze 9 und 10, waren nur 0,1 P. auseinander. Wie schon Gustav Abicht hatten diese beide auch größere Probleme beim Hindernisfahren. Tamara wurde hier 17. und damit insgesamt 10., Amanda erwischte es noch schlimmer, sie kam nicht ins Ziel.

Mit diesen drei Ergebnissen wurde Sachsen im Länderpokal U 16 den 8. Platzvon 10 Mannschaften.

DEUTSCHE JUGENDMEISTERSCHAFT
Nach Platz 10 und 2. Reserve von 24 Pony-Zweipännern Kl. M bei der Deutschen Jugend Meisterschaft im Vorjahr startete die jetzt 21-jährige Mariann Vettermann aus Mühlau dieses Jahr bei den erstmals ausgetragenen Pony-Vierspännern Kl. M. Leider waren nur 4 Pony-Vierspänner am Start. Nach Platz 2 beim Vormustern wurde sie in der Dressur nur 4. Im Gelände konnte sie mit Platz 3 etwas Boden gut machen. Mit Platz 3 beim Hindernisfahren schloss sie die Deutsche Jugend Meisterschaft auf Gesamtplatz 3 ab. Sie darf noch 4 Jahre in dieser Altersklasse starten, hat aber auch noch erhebliche Reserven nach oben.

Aus Thüringer Sicht wollte 22-j. Michelle Bloßfeld mit ihrer Interflug bei den Einspännern Pferde Kl. M ihre Bronzemedaille aus dem Vorjahr veredeln. Das war aber ein schwieriges Unterfangen, hatte doch der Titelverteidiger Heimvorteil. Ihr gelang es aber mit großer Bravour. Schon beim Vormustern, das aber nicht für die Meisterschaft zählte, meldete sie mit Platz 2 erste Titelambitionen an. Der 2. Thüringer Vertreter Alexander Kemper zeigte hier Reserven und wurde 13. von 13. In der Dressur setzte Michaell Bloßfeld noch eins drauf – klarer Sieg mit 5,07 P. Vorsprung. Davon konnte sie in den beiden anderen Teilprüfungen zähren. Im Gelände begann sie mit einer Bestzeit, hatte aber auch ein abwerfbares Teil auf ihrem Konto. Als Dritte schmolz ihr Vorsprung nur minimal. Ihr Vorsprung betrug immer noch 4,09 P. Das sollte doch reichen. Alexander Kemper wurde 8. und konnte sich einen Platz verbessern. Beim Hindernisfahren schmolz mit einem Abwurf als 4. der Vorsprung noch einmal minimal. Der Titelverteidiger kam mit 1,88 Zeitfehler ins Ziel. Damit holte Michelle Bloßfeld mit noch 2,97 P. Vorsprung den Titel des Deutschen Jugendmeisters U25! Alexander Kemper fuhr in dieser Teilprüfung als 5. in die Platzierung und beendete die Meisterschaft auf Rang 10.

An den vier Tagen in Bösdorf stand aber nicht nur der Sport im Mittelpunkt. Zum gegenseitigen Kennenlernen gab es u. a. am Mittwochabend die Begrüßung mit rustikalem Imbiss aus der Gulaschkanone auf Einladung des Veranstalters mit der Auslsoung der Startfolgen. Am Donnerstag folgte die Eröffnung mit Einmarsch der teilnehmenden Landesverbände. Zu diesem Länderabend wurden auch alle Siegerehrungen des Tages durchgeführt. Am Freitag stand ein sportlicher Showwettkampf unter Beteiligung der Landesverbände und weitere Siegerehrungen auf dem Programm. Lange war der Abend jedoch nicht, ging es doch schon Samstagfrüh ins Gelände. Die Siegehrungen dieser Prüfung wurden wieder am Abend durchgeführt. Hier war die Stimmung schon entspannter, war der ein Großteil der Meisterschaften geschafft. Im Rahmen der Siegerehrung für den Marathon im großen Festzelt brachte Bundesjugendleiterin Marie Tischer es auf den Punkt. „Es ist toll zu sehen, welch gute Leistungen unsere Jugendlichen durchwegs im Viereck und in den Hindernissen gezeigt haben. Wir haben viele schöne Bilder zu sehen bekommen. Beeindruckend ist aber auch, wie groß der Zusammenhalt ist, innerhalb der Ländermannschaften aber auch länderübergreifend.“