Vom 10. bis 12. Oktober fanden im Tierpark Ströhen erneut die Deutschen Meisterschaften der Pony-Vielseitigkeitsreiter sowie das Bundesfinale der VL U16 statt. Ergänzend wurde eine bundesweite Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A** für die Altersklasse U16 ausgeschrieben. Mit insgesamt vier Reitern und sieben Pferden bzw. Ponys war der Landesverband Pferdesport Sachsen zum Abschluss der Buschsaison in allen drei Prüfungen stark vertreten.

Deutsche Meisterschaft Pony Vielseitigkeit
Im Rahmen einer CCIP2*-L-Prüfung entsandte der Landesverband Pferdesport Sachsen drei Ponypaare:

  • Max Haußer-Knabe mit Gwendolyn,

  • Oscar Gündel mit Gucci,

  • Johanna Martha Liebergeld mit Luis.

Ein besonderes Merkmal des Turniers in Ströhen ist seine Lage mitten im Tierpark. Schon früh am Morgen wird man dort von exotischen Tierlauten begleitet – eine reizvolle, aber nicht ganz einfache Kulisse, besonders für geräusch- oder geruchsempfindliche Pferde. Möglicherweise trugen diese Umstände dazu bei, dass die drei sächsischen Paare ihre Dressuren mit etwas Spannung ritten und sich zunächst in der zweiten Hälfte des 21-köpfigen Starterfeldes wiederfanden.

Den Geländetag eröffnete aus sächsischer Sicht die erst 13-jährige Johanna Martha Liebergeld mit ihrem Ponywallach Luis (RFV Lengenfeld). Das Paar meisterte den anspruchsvollen Kurs ohne Hindernisfehler, sammelte jedoch 17,2 Zeitfehler und verbesserte sich damit von Platz 20 nach der Dressur auf Rang 10.
Weniger Glück hatte Oscar Gündel mit Gucci (RFV Leubnitz): Nach einer Unsicherheit im Wasser und zwei weiteren Vorbeiläufern an einer Ecke wurde das Paar leider ausgeschlossen.

Max Haußer-Knabe, der in diesem Jahr bereits erfolgreich an der Europameisterschaft der Pony-Vielseitigkeitsreiter in Frankreich teilgenommen hatte, bewies einmal mehr seine Routine. Mit lediglich 1,2 Zeitfehlern absolvierte er mit seiner Ponystute Gwendolyn das Gelände sicher und stilistisch überzeugend – das viertbeste Geländeergebnis insgesamt. Damit arbeitete er sich von Platz 17 nach der Dressur auf Rang sechs vor.

Nach dem erfolgreichen „Fit to compete“ am folgenden Tag ging es für Johanna Martha und Max ins abschließende Springen. Johanna Martha und ihr 13-jähriger Luis wirkten etwas müde vom schweren Geländekurs, sodass sich fünf Abwürfe im Parcours einschlichen. Dennoch beendeten sie ihre erste Deutsche Meisterschaft auf einem respektablen 10. Platz.
Max Haußer-Knabe und Gwendolyn hingegen zeigten sich in Topform: Sie sprangen fehlerfrei, frisch und konzentriert – und verbesserten sich auf den fünften Platz in der CCIP2*-L-Prüfung. In der Meisterschaftswertung der Pony-Vielseitigkeit verpassten sie das Podium nur hauchdünn: Mit einem Rückstand von lediglich 0,1 Minuspunkten belegte Max den hervorragenden vierten Platz.

Mit diesem großartigen Ergebnis endet für Max eine äußerst erfolgreiche Ponyzeit, gekrönt von zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen bei Landes-, Deutschen- und Europameisterschaften. Nun stehen die Nachwuchspferde für die Juniorenzeit schon in den Startlöchern – einige waren bereits in Ströhen am Start. Wir gratulieren herzlich und sind gespannt auf die kommenden Erfolge!

Bundesfinale VL-U16
Für das Bundesfinale VL-U16 erhielten zwei sächsische Paare eine Starterlaubnis durch den DOKR-Disziplinausschuss Vielseitigkeit. Diese Prüfung richtet sich an Reiter, die im kommenden Jahr den Sprung zur Deutschen Jugendmeisterschaft der Junioren wagen wollen. Sie ist national ausgeschrieben, entspricht jedoch in Aufbau und Anspruch einer internationalen CCI2*-Prüfung.

Unter den insgesamt 23 teilnehmenden Paaren starteten aus Sachsen:

  • Jurij Bobke mit Lakritz,

  • Max Haußer-Knabe mit Signum’s Siggi B.

In der Dressur zeigten beide Paare solide Ritte, blieben aber leicht hinter ihren Möglichkeiten.
Das Gelände in Ströhen forderte die Reiter besonders: Viele Passagen führen durch den Wald, wo wechselnde Lichtverhältnisse und enge Wendungen hohe Konzentration und präzises Reiten verlangen. „Schwer, die Zeit zu schaffen“, lautete der Tenor nach dem Abgehen der Strecke.

Max Haußer-Knabe eröffnete aus sächsischer Sicht. Eine Unachtsamkeit an einer großen Hecke führte zu 20 Strafpunkten und 18,4 Zeitfehlern – dennoch konnte er sich von Platz 23 nach der Dressur auf Rang 15 verbessern.
Jurij Bobke und Lakritz ritten mit viel Vertrauen und Mut durch den Kurs, wählten konsequent die direkten Wege und kamen mit der fünftschnellsten Zeit (2,4 Zeitfehler) ins Ziel. Doch die Freude währte kurz: Eine vermeintliche Unterbrechung an einem Tiefsprung wurde ihm angerechnet – „hinten rechts tritt leicht zurück“ stand im Protokoll. Ohne Videobeweis musste das Paar die Entscheidung akzeptieren und beendete den Geländetag auf Platz 12.

Im abschließenden Springen kamen für Jurij und Lakritz 16 Strafpunkte hinzu, womit sie auf Platz 12 verblieben. Max Haußer-Knabe konnte sich trotz zweier Abwürfe noch auf den 13. Rang verbessern.
Jolina Gladigau und California Sunset, ebenfalls für das Bundesfinale qualifiziert, mussten aufgrund eines Risses im Huf kurzfristig absagen.

Vielseitigkeitsprüfung Kl. A** U16
Auch hier war Sachsen gut vertreten: Max Haußer-Knabe sattelte seine familien-gezogene Nachwuchsstute Askja HK, während Johanna Martha Liebergeld mit ihrem zweiten Pony Wastl an den Start ging.

Nach einer harmonischen Dressur rangierte Max mit Askja zunächst auf Platz fünf von 24 Teilnehmern. Im Gelände blieb das Paar ohne Hindernisfehler, kassierte lediglich 5,2 Zeitfehler, und beendete nach acht Strafpunkten im Springen die Prüfung auf einem sehr guten sechsten Platz – ein starkes Ergebnis für das noch unerfahrene Duo.

Johanna Martha Liebergeld und Wastl hatten weniger Glück. Nach einer ordentlichen, jedoch zurückhaltend bewerteten Dressur kam es bereits an Sprung drei zu einer Unterbrechung. Zwei weitere Unstimmigkeiten führten schließlich zum Ausschluss.

Weitere Starter und Rahmenprüfungen
Im Rahmenprogramm wurde zudem eine internationale CCI1-Intro* ausgeschrieben, offen auch für Junioren.
Petra-Christin Selase aus Sachsen nutzte mit ihrem Wallach Night Sparkle die Gelegenheit, ihre Saison in Ströhen abzuschließen – begleitet von ihrer Familie, die den Turnieraufenthalt mit einem Zoobesuch verband.

Nach einer etwas angespannten Dressur überzeugte Petra im Gelände mit der besten Runde des gesamten 39-köpfigen Starterfeldes. Leider verhinderten fünf Abwürfe im abschließenden Springen ein besseres Gesamtergebnis, sodass das Paar ihre erste internationale Saison auf Platz 32 beendete.

Einen ausführlichen Bericht mit Bilder lesen Sie in Ausgabe 11/2025 der „PFERDE in Mitteldeutschland“.