Das deutsche Juniorenteam hat bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter vom 22.-25. August im polnischen Strzegom den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte das sächsische Paar Pita Schmid und ihre Stute Favorita, die mit nahezu blitzsauberer Weste und lediglich 0,8 Zeitfehlern im Gelände ihr Dressurergebnis von 32 Pkt. ins Ziel ritten und sich auch in der EM-Einzelwertung auf dem phantastischen 10. Platz der 72 Junioren ihrer EM-U18-Premiere platzierten.
Drei – zwei – eins – Gold! Nach Dressur noch Dritte rückte das deutschen Juniorenteam mit Pita Schmid mit Favorita V, Hannah Busch (Schwalmstadt) und Crystal-Annabell, Matti Garlichs (Salzhausen) und Ludwig sowie Mathis Huisinga (Weener) und Carlotta im Gelände einen Platz vor und verdrängte zu guter Letzt mit vier Nullrunden im Springen die bis dahin führenden Iren von Platz eins. „Dass alle vier Reiter „null“ im Springen bleiben, habe ich noch nicht erlebt“, sagte ein strahlender Karl-Heinz Nothofer. Der Equipechef und auch Bundestrainer Frank Ostholt waren hochzufrieden mit den Leistungen ihrer Schützlinge. „Der Teamgeist war groß, alle haben toll zusammengehalten. Auch die Zusammenarbeit mit den Spezialtrainern, Anne-Kathrin Pohlmeier und Marcus Döring, war großartig und hat nochmal den letzten Schliff gebracht“, sagte Nothofer.
Das sächsische Paar, Pita und ihre „Helene“, hatten es aufgrund verlässlicher Vorleistungen und sicherlich auch Pitas Championatserfahrung von bisher beachtlichen drei EM-Teilnahmen mit Edelmetall in ihrer Ponyzeit mit „Europas schnellstem Vielseitigkeitspony“ Sietlands Catrina ins deutsche Juniorenteam geschafft. Nach sauberer Dressur, in der das Paar von den Richtern 32,0 Punkte erhielt, starteten die beiden als zweites deutsches Paar ins wirklich schwere Gelände. Die beiden flogen förmlich durch den Kurs und es war eine Augenweide wie vertrauensvoll und routiniert Pita und die braune Stute die schweren Hindernisse meisterten. Ohne jeglichen Springfehler, aber mit dem Wimpernschlag von 0,8 Zeitstrafpunkten galoppierten sie ins Ziel. „Der Junioren-Kurs war technisch sehr anspruchsvoll, eher auf Drei-Sterne-Niveau. Es gab viele Alternativen, aber nur unter großem Zeitverlust. Und die Zeit war eng gemessen. Das war schon eine Klasse schwieriger als noch im vergangenen Jahr“, schätzte Bundestrainer Frank Ostholt den EM-Kurs ein. Nun noch das abschließende Springen. Nervenstark überwanden die beiden sächsischen Sympathieträger auch diesen Parcours souverän und ohne jegliche Fehler. Wahnsinn! Somit erritt Pita mit Favorita bei ihrer EM-Premiere im Junioren-Lager mit lediglich 32,8 Punkte eine phantastischen Platz 10 im Feld der 72 besten U18-Reiter Europas. Ergänzt durch die tollen Leistungen ihrer Team-Kollegen Hannah Busch (Schwalmstadt) mit Crystal-Annabell, Matti Garlichs (Salzhausen) mit Ludwig sowie Mathis Huisinga (Weener) mit Carlotta krönten sich das deutsche Junioren-Team mit der EM-Goldmedaille. Absolut verdient! Herzlichen Glückwunsch! Silber ging an das Team aus Irland vor Großbritannien auf dem Bronzerang.
Neben dem Teamgold sprang für die deutschen Junioren auch noch der Einzeltitel für Hannah Busch heraus. Nach Dressur und einer fehlerfreien Geländeprüfung hatten die Deutsche Vizemeisterin und ihre 13-jährige Hannoveraner Stute Crystal-Annabell (v. Canterbury) vor dem Springen noch Platz vier belegt. Im Parcours legte sie mit einem weiterer Nullrunde die Grundlage für die Medaille. Es blieb bei 27,7 Minuspunkten – persönliche Bestleistung. Doch erst die Fehler der drei vor ihr liegenden Paare machten dann den Weg zu Gold frei. Unter den Dreien waren auch die deutsche Einzelreiterin Ella Krueger (Hamburg) und ihr Vollblüter Königsblauer xx, die sich jedoch mit gleich fünf Abwürfen aus den Medaillenrängen verabschieden mussten. Auch Rachel Weiler und Overnightleader Tom Nestor konnten ihre Positionen nicht halten: Die Französin fiel auf Platz 15 zurück, der Ire verlor mit 4,4 Strafpunkten gleich doppeltes Gold. In beiden Fällen wurde immerhin Silber daraus, für ihn selbst wie auch das irische Team. Bronze ging an die Mannschaft aus Großbritannien, in der Einzelwertung stand die Französin Mae Rinaldi neben Busch und Nestor auf dem Treppchen. Beinahe hätte dies auch Matti Garlichs geschafft, der als Einziger aus dem Vorjahres-Juniorenteam in Strzegom noch am Start war. Mit seinem Westfalen Ludwig (v. Light On) beendete er die EM ebenfalls mit seinem Dressurergebnis und wie Busch mit einer persönlichen Bestleistung auf diesem Niveau: 30,6 Minuspunkte. Teamkollege Mathis Huisinga (33,0 Minuspunkte) wurde 13ter. Nicht ganz nach Plan verlief der EM-Einstand für die Deutsche Meisterin Jona Sofie Schnier (Ganderkesee) mit Rieemaars Finnegan. Nach einem glänzenden Dressurauftakt musste das Paar sowohl im Gelände als auch Springen Fehler in Kauf nehmen, konnte die Prüfung aber in Wertung beenden.