Mit Sack und Pack, vier Pferden, einem motivierten Juniorteam und fünf Einzelvoltigierern ging das Schenkenberger Team vom 15. bis 21 April auf große Reise – Ziel: Italien, genauer gesagt nach Monza. Allerdings nicht auf die legendäre Formel 1 Rennstrecke sondern gleich daneben auf eine Reitanlage zum CVI.
Nach einer 13-stündigen Fahrt kamen wir am Mittwochvormittag gegen 10 Uhr endlich an. Die Wetterprognosen für das Wochenende waren alles andere als vielversprechend – Regen, Regen und noch mehr Regen. Dementsprechend war unser Gepäck voll mit allen Regensachen, die wir finden konnten. Und tatsächlich: Die Ankunft begrüßte uns mit grauem Himmel und dem angekündigten Wetter.
Am Donnerstag ging es los mit der Verfassungsprüfung – alle Pferde passierten problemlos. Besonders aufregend war der Tag für Aurelie, die in der Kategorie Children 1* ihren allerersten internationalen Start hatte. Mit einer konzentrierten und soliden Pflicht setzte sie sich gleich an die Spitze. Ihre Kür war geprägt von Aufregung, aber sie meisterte sie stark und mit Ausdruck. Das Endergebnis konnte sich sehen lassen: Platz 2 – und damit direkt die Qualifikation für die 2*-Kategorie!
Der Freitag startete mit der Pflicht unseres Juniorteams. Unser Pferd zeigte sich etwas aufgeregt, doch die Pflicht war insgesamt sehenswert– ein solider 3. Platz. Anschließend zeigten Jenni und Aurelie in ihren Einzelstarts starke Pflichtprogramme: Jenni erreichte Platz 2, Aurelie sogar Platz 1. In diesem Jahr neu im Team ist Amari aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie absolvierte in Italien ihren Ersatzpferdestart auf Dr. Grunow. Grunow war zwar etwas schneller als gewohnt und machte es Amari nicht leicht. Doch sie löste es souveränen.
Bei den Young Vaultern (U21) lief es spannend weiter: Lisa zeigte eine ausbaufähige Pflicht, dank der hervorragenden Pferdenote von 8,1 durch Cascais konnte sie sich dennoch auf Platz 2 platzieren. Leonel glänzte mit einer tollen Pflicht und setzte sich souverän auf Platz 1. Auch Ronja Kähler aus Berlin testete hier ihr Ersatzpferd. Sie startete in der 3*-Senior-Kategorie ebenfalls auf Cascais. Mit einer sensationellen Pflicht von 8,0 setzte sich auf Platz 3.
Am Samstag stand für Lisa und Leonel das Technikprogramm der U21 Voltigierer auf dem Plan. Für Leonel war es das erste Technikprogramm auf internationaler Bühne – und was für eins! Ein voller Erfolg. Das Programm war sauber, stark und eindrucksvoll. Auch Lisa trotzte der Aufregung und zeigte ein tolles Technikprogramm. Beide konnten diese Runde gewinnen.
Im Kürdurchgang zeigte Jenni eine wunderschöne, gelungene Kür – leider klingelte es am Ende ihrer Kür, was zu Punktabzügen führte. Sie rutschte dadurch ein paar Plätze zurück. Aurelie zeigte erneut eine technisch starke und ausdrucksstarke Kür und sie blieb weiter in Führung.
Amari hatte es leider auch in der Kür schwer und konnte nicht ganz zeigen, was sie eigentlich kann.
Ronja zeigte ein etwas durchwachsenes Technikprogramm. Trotz des begrenzten Trainings auf Cascais löste sie die Aufgabe aber gut. Unser Juniorteam präsentierte eine wunderschöne Kür mit starkem Ausdruck – auch wenn das Ende noch Potenzial für die nächsten Runde offenließ. Wer hätte das gedacht. Alle sächsischen Voltigierer erreichten das Finale. Das bedeutete nochmals 6 Starts am Sonntag.
Der Finaltag begann und Aurelie eröffnete als erste Schnekenbergerin das Kürfinale und setzte mit einer starken und berührenden Kür direkt die Messlatte nach oben. Belohnt wurde sie mit Gold bei ihrem allerersten internationalen Wettkampf.
Amari konnte sich in ihrer zweiten Kür deutlich steigern und erreichte eine fantastische 8,0 – ein versöhnlicher Abschluss für ein schweres Wochenende.
Jenni zeigte eine starke letzte Runde und beendete den Wettkampf auf einem tollen 4. Platz.
Lisa präsentierte eine Kür, die etwas anders lief als geplant. Doch durch etwas Improvisation und viel Gefühl schaffte sie es, ihre bisher beste Kürnote von 8,5 zu erreichen und sich auf einen sensationellen Silberplatz von insgesamt 19 starken Starterinnen zu turnen.
Leonel ließ es nochmal richtig krachen – seine Kür war voller Ausdruck und Emotion. Mit Gänsehautmomenten turnte er sich an die Spitze und sicherte sich erneut Platz 1.
Auch Ronja wuchs über sich hinaus – ihre Kür war ein echtes Highlight mit einer traumhaften Note von 8,7. Damit erturnte sie sich Bronze.
Zum Abschluss legte unser Juniorteam eine wunderschöne Kür aufs „Parkett“. Mit einem nahezu perfekten Durchgang konnten sie ihr erstes CVI gemeinsam gewinnen – ein bewegender und verdienter Abschluss.
Trotz düsterer Wetterprognosen zeigte sich das Wetter im Laufe des Wochenendes von seiner besseren Seite – genau wie unser gesamtes Team. Was bleibt, sind unzählige Erinnerungen, starke Leistungen, wertvolle Erfahrungen, Gänsehautmomente und ein Teamzusammenhalt, der über sich hinausgewachsen ist.
Anmerkung der Redaktion:
In Anbetracht der erbrachten Leistungen wurden Jennifer Reichert und das Juniorteam 1 des RVV Schenkenberg zum Preis der Besten, der Sichtung zur WM 2025 nominiert. Auch Lisa Wagner hat dort als Bundeskader schon einen festen Startplatz. Wir drücken die Daumen.
Text: L. Wagner