Seit über 25 Jahren ermitteln die Nachwuchsvielseitigkeitsreiter im Frühjahr ihre „Besten“. In diesem Jahr fand der „Preis der Besten Vielseitigkeit“ erstmals in Radolfzell am Bodensee statt. Den würdigen Rahmen hierfür bot das renommierte internationale Vielseitigkeitsturnier auf Gut Weiherhof am 17.-20. April.
Für den Landesverband Pferdesport Sachsen e.V. waren in diesem Jahr mit Pita Schmid bei den Junioren U18 sowie Max Haußer-Knabe mit Nighthawk und Gwendoyln und Oscar Gündel mit Gucci bei den Ponys U16 vier Paare ins ferne Baden-Württemberg gereist um die sächsischen Farben zu vertreten.
Strahlende Siegerin im sehr starken Feld der 23 Junioren wurde dabei die Sächsin Pita Schmid mit Favorita V. Die u.a. im Ponysattel mit EM-Edelmetall hochdekorierte NK1-Reiterin brillierte und ließ sich von der namhaften Konkurrenz der 99 Paare der CCI2*-S-Prüfung nicht aus der Ruhe bringen. Zusammen mit ihrer „Helene“ erritt sie ihr bisher bestes Gesamtergebnis – vor allem dank der persönlichen Bestleistung von 29,6 Minuspunkten in der Dressur, dass sie mit gewohnt fehlerfreien Ritten in Gelände und Springen ins „Ziel“ brachte. Damit sicherte sich Pita den Sieg in ihrer Altersklasse sowie den dritten Platz in der offenen Wertung. Wahnsinn!
Auf den Plätzen zwei und drei folgten Anna-Maria Triskatis mit Ida vor Mathis Huisinga mit Carlotta, beide für den Landesverband Weser-Ems.
Auch im Feld der Pony wurde durch die sächsischen Paare nach den Medaillen gegriffen. Im Sattel von Nighthawk verpasste der NK1-Reiter Max Haußer-Knabe auf Platz 4 das Treppchen nur knapp. Mit einer guten Dressur startend, schoben sich die beiden über ein Gelände mit lediglich Zeitfehlern und eine Nullrunde im Springen auf diesen tollen Platz nach vorn. Im CCIOP2* platzierten sie sich als 7te. Mit seiner galoppiergewaltigen Stute Gwendolyn erritt er Platz sieben im Preis der Besten. Der zweite sächsische Ponyreiter Oscar Gündel, hatte mit seinem Gucci das Glück leider nicht auf seiner Seite. Nach einer sehr guten Dressur bei ihrem internationalen Debüt schieden die beiden im schweren Gelände leider aus.
Die Medaillen bei den Ponyreitern gingen an Milla Staade und Charleen San, vor Lea Brügger mit Next Generation und Teresa Leowald und Pearl.
Am Rande bemerkt… Die FN bezeichnete Pita als „eine der beständigsten Nachwuchsreiterinnen der letzten Jahre“. Von 2021 bis 2023 gehörte die heute 18-Jährige zunächst regelmäßig zum deutschen EM-Ponyteam, im vergangenen Jahr gewann mit dem deutschen Junioren-Team Gold bei den Europameisterschaften in Strzegom. Zu ihrer Leistung in Radolfzell sagte sie gegenüber der FN: „Das ist echt krass, ich kann es noch gar nicht glauben. Ich bin ja schon ein paar Jahre dabei, aber dass es wirklich mal geklappt hat, hier zu gewinnen, ist schon cool“, die erst gar nicht realisiert hatte, dass sie in dem eng beieinander liegenden Feld dank ihrer Nullrunde im Springen immer weiter nach oben gerückt war. Ihren jüngsten Erfolg in der Dressur erklärte sie so: „Wir haben den ganzen Winter über viel Dressurtraining gemacht, ich bin drangeblieben und irgendwann hat es ‚klick‘ gemacht. Es klappt jetzt echt gut, wir haben viel am Sitz gearbeitet, viel mit Visualisierung – das war die Stellschraube, die es gebracht hat.“
„Es war eine rundherum total gelungene Veranstaltung. Radolfzell war meine Wunschlösung für den Preis der Besten und hat wirklich tolle Rahmenbedigungen geboten. Das Gelände war sehr schön, vor allem auch leicht kupiert, das ist für die weitere Entwicklung wichtig, dass die Nachwuchsreiter nicht nur „Flachkurse“ reiten. Es war genug zu springen, aber alle kamen gut in den Rhythmus“, zog Bundestrainer Frank Ostholt sein Fazit. „Ich bin hochzufrieden mit dem Wochenende und nachdem, was ich hier gesehen habe, blicke ich zuversichtlich auf die weitere Saison und in Richung EM. Die Junge Reiter sind zwar wenige, aber sehr gut durch den Winter gekommen, bei den Junioren gab es noch zwei, drei neue Gesichter, so dass die Auswahl noch größer geworden ist.“