Am Freitag 7. bis Sonntag 9. Juni wurde bei den Süddeutschen Ponymeisterschaften auf der Reitanlage in Rot am See-Musdorf in den Disziplinen Dressur und im Springen um Einzel- und Mannschaftsmedaillen gekämpft. Startberechtigt waren Ponysportler Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt die eine Nominierung ihres Landesverbandes erhalten hatten. Neben der klassischen Meisterschaftstour auf dem Niveau der Kl. L bzw. M, bot die Nachwuchstour Prüfungen der Kl. A und den Reitern die Möglichkeit Championats-Erfahrung zu sammeln.

Es war ein junges und, was die Championatserfahrung betrifft, weitgehend unerfahrenes Team, welches Landestrainer Manfred Kröber gemeinsam mit den jeweiligen Disziplinausschüssen nominiert hatte, für den Landesverband Pferdesport Sachsen an den Start zu gehen. Auf die Erfolgspaarungen der letzten Jahre musste er nahezu komplett verzichten, da ein Großteil von ihnen nun im Juniorenbereich unterwegs ist. Neun Reiterinnen mit ihren Ponys machten sich somit auf den Weg nach Franken.
Die süddeutschen Ponymeisterschaften, die es schon seit über 35 Jahren gibt, wurden in diesem Jahr in zwei Touren ausgetragen. Die Championatstour geht im Springen über 110cm, 115cm und das Finale über 120cm (Kl. M). In der Dressur werden in der Championatstour die internationalen Aufgaben für Pony geritten. Dies sind die gleichen Aufgaben wie sie beispielsweise auf den Deutschen Meisterschaften verlangt werden. Unterhalb der Championatstour gibt es quasi als Einstieg die Nachwuchstour. Im Springen waren die Anforderungen Stil A (95cm), A** (105cm) und im Finale ein A** mit steigenden Anforderungen (105cm). Die Nachwuchtour für die Dressurreiter ging von einer Dressurreiterprüfung der Klasse A, über eine A* Dressur (A 5) bis zu einer A** Aufgabe (A 9) im Finale.

Den Auftakt machte Therese Billig (14 Jahre) mit ihrer Goldmarie im Pony FEI Team Test. Das bereits meisterschaftserfahrene Paar erritt sich mit einer harmonischen und ausdrucksstarken Vorstellung auf Rang 10 in die Platzierung. Das zweite Dressurpaar, Larissa Weber (13 Jahre) mit ihrem Stienbüschen Nanchino begann mit einer fehlerfreien Trabtour. Dann der Schreckmoment – zu Beginn der Galopptour fiel durch eine Windböe wenige Meter direkt hinter Nanchino ein 2 Meter hoher Baum, der zur Dekoration am Viereck stand, um. Nachdem sich Beide eine halbe Sekunde später am anderen Ende des Viereckes wiederfanden, war verständlicherweise leider an ein losgelassenes Beenden der Aufgabe nicht mehr zu denken. Somit galt es, die Prüfung abzuhaken und mit Ruhe und Einfühlungsvermögen ihrem Pony wieder Vertrauen und Sicherheit für den nächsten Tag zu geben. Gleichzeitig fand auf dem kleinen Viereck die Auftaktprüfung der Nachwuchstour statt. Hier gingen für Sachsen an den Start: Leila Steinbrich (13 Jahre) mit Cherrytree, Cora Merwitz (12 Jahre) mit Gaviano S und Hannah Luise Enger (14 Jahre) mit Hillview Buddy. Leila legte mit einer tollen 7,7 vor. Das sollte am Ende ein guter dritter Platz werden. Cora erhielt als nächstes eine 7,4, was für sie in der Rangierung mit Platz 7 belohnt wurde. Für Hanna und Hillview Buddy war der Start in dieser Prüfung von vornherein dafür gedacht, beide mit der Atmosphäre so einer Großveranstaltung vertraut zu machen.

Nach dem Mittag standen nun die Springprüfungen auf dem Programm. Die sächsischen Paare in der Nachwuchstour waren Fenja Niesel (13 Jahre) mit Nala, Pauline Zimmermann (16 Jahre) mit Dakota, Lotta Hohmann (12 Jahre) mit Devils Joy WE und Hanna Luise Enger mit Hillview Buddy. In dieser Stilspringprüfung erritt sich Fenja eine tolle 8,4 das wurde am Ende Platz drei und für Pauline mit einer 7,9 Platz 9. Letzte Prüfung des ersten Tages war eine Springprüfung der Klasse L. Für Sachsen am Start waren Lena Merx (14 Jahre) mit Dillon, Lea Hohmann  (15 Jahre) mit Benito und Pauline Zimmermann mit Aarvandt. Lea und Pauline blieben leider nicht strafpunktfrei. Lena mit ihrer ruhigen Art unterstützte ihr Pony optimal und sprang auf Platz 7.

An dieser Stelle von allen Reiterinnen, Eltern und Trainern noch einmal ein ausdrückliches Dankeschön an Herrn Manfred Kröber. Mit seiner jahrelangen Erfahrung auf den unterschiedlichsten Championaten strahlte er die nötige Ruhe aus, koordinierte, bot Trost, wenn es notwendig war, motivierte und war einfach immer zur Stelle. Und gerade mit einem so jungen und unerfahrenen Team, und gerade wenn noch nicht alles so läuft wie man sich es wünscht, ist es wertvoll, in der Funktion des Teamleiters jemanden zu haben wie Manfred Kröber. Vielen Dank!

Der zweite Tag. Den Auftakt machten wieder Therese und Larissa nun im Pony FEI Individual Test. Da, nach ihren „Special Effects“ mit den fallenden Bäumen ihre Meisterschaft quasi schon gelaufen war, ritt Larissa ruhig und konzentriert, als auch ohne unnötiges Risiko um ihrem Pony das Vertrauen und die nötige Sicherheit zurück zu geben. Der Plan ging voll auf, für ihre fehlerfreie aber natürlich vorsichtig gerittene Aufgabe erhielt sie 65,1%. Therese und Goldmarie P konnten sich nach harmonischer und Runde als 12. in der Zwischenwertung für das große Finale qualifizieren. Wie schon am Vortag folgte die Nachwuchstour in der Klasse A. Hier toppte Leila ihre Leistung vom Vortag deutlich und erhielt eine super 8,5 was schlussendlich mit Platz 2 belohnt wurde. Cora mit ihrem Gaviano erhielten eine 7,4 und verpassten damit leider ganz knapp die Platzierungsränge.

Im Parcours stand zuerst die Springprüfung der Klasse L auf dem Programm. Wie schon am Vortag sicherte sich hier erneut Lena Merx mit Dillon eine tolle Platzierung in den Top Ten. Pauline, in dieser Prüfung taktisch darauf aus, keinen Abwurf zu kassieren, erhielt leider einen Zeitstrafpunkt. Anschließend folgte eine Springprüfung der Klasse A in der Nachwuchstour. Hier gelang es Fenja mit Nala, sich in die Platzierung zu reiten. Lotta mit ihrem Devils Joy, darauf bedacht nicht volles Risiko einzugehen, verpassten die Schleifenränge denkbar knapp.

Den Abschluss des zweiten Tages bildete eine Mannschaftsspringprüfung der Klasse L. An dieser Stelle einmal hervorzuheben ist Lea mit ihrem bildschönen Hengst Benito aus der Ponykaderschmiede Hörnlein. Nicht nur zieht er optisch alle Blicke auf sich, sondern sprang mit Lea auch in toller Manier fehlerfrei über alle gestellten Anforderungen dieser Prüfung. Leider konnte in Summe unsere junge Mannschaft nicht an die Erfolgsserie der letzten neun Jahre auf den Treppchen im verflixten zehnten Jahr anknüpfen.

Den Auftakt des letzten Tages bildete die Pony FEI Kür. Durch das riesige Pech mit dem umfallenden Baum am ersten Tag fehlten Larissa leider wertvolle Punkte, um die Kür reiten zu dürfen. Somit lag es an Therese, hier die sächsischen Farben zu vertreten. Mit einer ausdrucksstarken Runde zum stimmungsvollen ABBA-Medley, brachte sie das ganze Publikum zum „mitsingen und wippen“. Was, wie schon am Vortag mit einer Schleife und Platz 12 in der Platzierung belohnt wurde.

Das folgende Finale der Nachwuchstour wurde über eine Dressurprüfung der Klasse A** ausgetragen. Leila zeigt eine harmonische Vorstellung und wurde dafür im Gesamtklassement bei ihrer ersten süddeutschen Meisterschaft mit der Bronzemedaille belohnt. Auch Cora überzeugt wie schon die Tage davor und erreichte in ihrer ebenfalls ersten Meisterschaft ein Gesamtergebnis in den Top Ten.

Als nächstes standen die Finalprüfungen im Springen an. Im kleinen Finale waren es wieder Lea mit Benito, die mit einem sehr guten zweiten Platz ihre derzeitige Form unterstrichen. Im großen Finale, einer Ponyspringprüfung der Klasse M, zeigte Lena mit ihrem Dillon eine fantastische Runde und wurde damit mit ihrer ersten M-Platzierung auf Rang 4 belohnt. Darüber hinaus bedeutete dies auch Platz 4 für Lena in der Meisterschaftsgesamtwertung.

Was über alle Tage durchweg positiv auffiel war der Zusammenhalt innerhalb unseres Teams. Es wurde mitgefiebert und angefeuert. Die Springreiter drückten am Viereck die Daumen und andersherum genauso.

Als Resümee der diesjährigen süddeutschen Ponymeisterschaften muss man festhalten das wir in Sachsen ganz tolle Nachwuchsreiter haben. Sicher wünschte man sich vielleicht noch mehr Breite, aus der man rekrutieren könnte, aber das sind auch Herausforderungen des Reitsports im Allgemeinen.

Text: Familie Weber/Siegl