Gewalt hat viele Gesichter und sie betrifft Mädchen und Frauen in besonderem Maße. In der Corona-Krise sind soziale Kontakte eingeschränkt, Konflikte und häusliche Gewalt nehmen zu. Der organisiserte Sport möchte die Möglichkeiten des Sports nutzen, Aufmerksamkeit zu erzeugen und Betroffene zu unterstützen. Daher ruft der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dazu auf, gemeinsam mit seinen 90.000 Vereinen und weiteren Akteur*innen starke Netze gegen Gewalt zu knüpfen.

Dafür schreibt der DOSB mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum fünften Mal den Vereinswettbewerb „Starke Netze gegen Gewalt“ aus. Gewürdigt werden Beispiele besonders gut gelungener Zusammenarbeit im Kampf gegen Gewalt auf lokaler und regionaler Ebene. Dazu zählen Kooperationen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. gemeinsam erstelltes Informationsmaterial, gemeinsame Pressearbeit etc.), langfristige Konzeptionen, die sich für die Sensibilisierung und Enttabuisierung des Themas einsetzen (z.B. Mitarbeit an „Runden Tischen gegen Gewalt“) oder auch Aktionen, die auf Präventions- und Beratungsangebote vor Ort hinweisen (z.B. ein gemeinsamer Aktionstag).

Zum Hintergrund: Zwei von drei Frauen erleben in ihrem Leben sexuelle Belästigung, jede siebte Frau wird Opfer schwerer sexualisierter Gewalt, fast jede vierte Frau wird im Laufe ihres Lebens mit einer Form von Stalking konfrontiert und etwa jede vierte Frau erleidet mindestens einmal körperliche und/oder sexualisierte Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Beziehungspartner. Frauen mit Behinderung sind doppelt so häufig körperlicher Gewalt ausgesetzt wie nichtbehinderte Frauen. Auch im Sport kann es, begünstigt etwa durch körperliche und emotionale Nähe, Hierarchien und Abhängigkeiten zu Gewalt kommen. Der DOSB vertritt eine klare Haltung gegen Gewalt und Diskriminierung in jeglicher Form, ganz egal, ob körperlich, psychisch oder sexualisiert. Dabei kooperiert der DOSB mit starken Partner*innen aus unterschiedlichen Bereichen und unterstützt zum Beispiel das Hilfetelefon und die vor kurzem gestartete Initiative „Stärker als Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Sportvereine, die einer Mitgliedsorganisation des DOSB angeschlossen sind, können sich gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen bis zum 30. September 2020 bewerben!

Der 1. Preis ist mit 5.000 €, der 2. Preis mit 3.000 € und der 3. Preis mit 2.000 € dotiert.
Die Preisverleihung findet am 25. November 2020, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, statt. 

Alle Informationen zum Vereinswettbewerb sowie das Bewerbungsformular finden Sie auf der Homepage des DOSB.

Alle (Pferde)Sportvereine sind herzlich eingeladen, mitzumachen und sich zu bewerben.