Die jungen Wilden aus Sachsen gehörten vom 11.-14. Januar beim CSI in Neustadt-Dosse zu den Teams, die nicht nur mit Siegeswillen anreisten, sondern auch das Feld der Reiter und Pferde aus 14 Nationen bestimmten. Neu in diesem Jahr war die Verknüpfung von Zucht und Sport auf dem Gelände des 236 Jahre alten Brandenburgischen Haupt- und Landgestütes: Internationales zwei Sterne-Springturnier und „Schaufenster der Besten“ mit zentraler Hengstkörung und anschließender Auktion, das gab es in Deutschland noch nie.
Sächsischer Team-Sieg mit 26 Punkten Vorsprung
Der letzte Tag beim 22. CSI begann in der Graf von Lindenau-Halle zur frühen Morgenstunde mit dem, vom Hauptsponsor Deutsche Kreditbank AG getragenen, Finale der Junior Future Tour, das wieder die Amazonen dominierten. Bei dem beliebten Mannschaftsspringen nur für Junioren und junge Reiter aus den neuen Bundesländern traten sechs Teams an, alle gut vorbereitet und überzeugt, dem Vorjahrssieger Sachsen-Anhalt Paroli bieten zu können. Bestens von Rene Köhler trainiert, siegte in 0.00/189.19 das sächsische Quartett mit der erst 16-jährigen Antonia Häsler auf Cascadella, ihrer 18-jährigen Schwester Teresa Häsler auf Celtique und der 22-jährigen Theres Ranft auf Rassina M sowie der 18-jährigen Anastasia Gaitanides, der ein Abwurf unterlief. Sehr zufrieden resümierte Rene Köhler: „Wir waren sehr gut vorbereitet und liebäugelten mit dem Sieg, wohl wissend, dass das nicht immer klappt und auch von der Tagesform abhängt. Neustadt-Dosse ist stets eine Reise wert. Gefallen hat mir die Kombination von Zucht und Sport. So können sich beide Seiten sehr gut kennenlernen.“
Zweiter wurden die Vorjahressieger aus Sachsen-Anhalt in 4.00/163.26 mit Janne Woldt auf Charlien H (0.00/56.77), Joan Wecke auf I’m a Special Lady (4.00/54.63), Ivana Lesemann auf Leonardo Da Vinci (4.00/60.59) und Magnus Schmidt auf Bella d’Or. Mecklenburg-Vorpommern schaffte in 4.00/177.75 den dritten Rang. Dahinter Thüringen als Vierter in 8.00/172.47 und als Schlusslicht die Gastgeber Brandenburg I (9.00/193.26) und Brandenburg II (20.00/180.11) als Fünfter und Sechster.
JUNIOR-FUTURE-TOUR
Mit Lena Neumeister machte eine weitere Juniorin aus Sachsen-Anhalt auf sich aufmerksam. In der Einlaufprüfung noch unplatziert, griff sie im Finale der Junior-Future-Tour beherzt an und wurde mit ihrer zehnjährigen Oldenburger Schimmelstute Casina Berlin Zweite (45.42). Diese letzte CSI Prüfung gewann Paula Nagel aus Meck-POM auf der super schnellen 14-jährigen Stute Carmen (39.29). Dritte wurde die Brandenburgerin Paula Fischer auf dem zehnjährigen Wallach Caiptain Foxx (47.81). Der vierte und fünfte Platz ging an die Thüringer Niklas Schipler auf Upside (4/39.45) und Fritz Klug auf Candilou PJ (8/43.62).
Weitere Erfolge
Am Freitag konnte Manuel Prause aus Löbnitz die internationale Springprüfung nach Strafpunkten und Zeit mit dem OS-Wallach Cadillac (0.00/52.33) vor dem Brandenburger Felix Ewald (Rhinow) mit Crypton Comme il Faut (0.00/53.75) und Europameister von 2021 André Thieme auf Chacco Hearts (0.00/55.03) für sich entscheiden. Letzterer aus Plau am See, der in Mücheln im Saalekreis aufwuchs, war wieder in Doppelfunktion vor Ort, als Springreiter und als Kör-Kommissar der Junghengste. Anfang des Jahres hatte er noch Zeit dafür. Danach stehen wieder mehrere USA-Wochen in seinem Turnierkalender.
Auf die Ritte von Michael Kölz aus Leisnig, dem 40-jährigen Pferdwirtschaftsmeister und Neustädter Körkommissar 2023, waren viele gespannt. Beim diesjährigen Großen Preis wurde er unter den 57 Teilnehmern Elfter mit Cellato (4/68.56). Im Barriere Springen schaffte er mit Emely Erdbeer die 1,80 m und wurde, zusammen mit Felix Wassenberg und No Limit, Dritter. Beide verzichteten auf die 1,90 m.
Text: Margot Schöning bzw. VSP