Kurz und kompakt war die Tagesordnung der diesjährigen Delegiertenversammlung des Landesverbandes Pferdesport Sachsen e.V., welche am 11. März 2024 in Siebenlehn stattfand. Geplant waren die üblichen Tagesordnungspunkte und Berichte sowie redaktionelle Anpassungen der Satzung.

Die Begrüßung der Anwesenden übernahm der im letzten Jahr einstimmig wiedergewählte Präsident Matthias Barth. Besonders freute er sich über die Anwesenheit von Annett Bugner, Referatsleiterin des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) sowie den LSB Präsidenten, Ullrich Franzen als auch Bernhard Feßler, Leiter des Hauptstadtbüros der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Nach einführenden Worten bat er darum, sich von den Plätzen zu erheben und verlass gedenkende Worte zu Ehren der verstorbenen Verbandsmitglieder.

Im Weiteren stellte er die ordnungsgemäße und rechtzeitige Einberufung der Delegiertenversammlung nach geltender Satzung sowie die Beschlussfähigkeit fest. Er ließ die Tagesordnung abstimmen, welche mit einer Veränderung einstimmige Zustimmung der Delegierten erhielt.

Ebenfalls einstimmig war das Votum der Delegierten, dass er selbst die Leitung der Versammlung übernimmt. Dies ist gemäß Satzung so vorgesehen.

Bericht des Präsidiums und Geschäftsbericht

Wie zu Beginn der Delegiertenversammlung durch die Delegierten abgestimmt, fasste der Präsident Matthias Barth den Präsidiums- und den Geschäftsbericht zusammen und trug beide in Kombination und unterlegt mit PowerPoint-Folien, aufbereitet durch Geschäftsführerin Susann Krönert, vor.

Dabei stellte Matthias Barth fest, dass „2023 das erste wieder vollständige Geschäftsjahr nach Auslauf der sächsischen Coronaverordnung am 2.04.2022 war, welche in der Rückbetrachtung wie so viele Maßnahmen einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Sportlich gesehen ist das abgelaufene Jahr für unseren Landesverband als eines der erfolgreichsten in der bisherigen Geschichte einzuschätzen (dazu später detaillierte Informationen). Kriege, Krisen, anhaltende Inflation und bei aller gebotenen Verbandsneutralität auch bundespolitisch fragwürdige Entscheidungen setzen den Pferdesport weiter unter Druck. Die mit uns eng verzahnte Landwirtschaft leidet unter überbordender Bürokratie verbunden mit stark gestiegenen Produktionskosten für die Futtermittel unserer geliebten Sportpartner, der Pferde. Wir hoffen sehr, dass sich die sächsische Pferdewirtschaft mit ihrer oftmals gerühmten Robustheit gegen den Bundestrend stemmen kann. Wichtig ist, dass wir unsere gemeinsamen Anstrengungen in Sachsen optimieren, um beste Rahmenbedingungen für den Pferdsport im Freistaat weiter zu garantieren.“ An dieser Stelle dankte der Präsident den Hauptamtlern in Moritzburg und allen ehrenamtlichen Akteuren, die teils in Doppelfunktionen landauf landab im Einsatz sind und für sehr gute Kontakte zur pferdesportlichen Basis sorgen. Er ergänzte, dass die Kontinuität in der Arbeit der Geschäftsstelle Moritzburg nicht zuletzt durch die engagierte Führung der GF Susan Krönert aus der Elternzeit heraus und die engagierte Teamarbeit eines nun deutlich verjüngten Kollektivs gesichert werden konnte.

Anschließend wurde Matthias Barth konkreter und ging auf die Struktur des Landesverbandes ein: „Im LV Pferdesport Sachsen e.V. waren zum 01.01.2024 insgesamt 295 Vereine mit 12.143 Mitgliedern, organisiert in 12 Kreisverbänden sowie 106 Pferdebetriebe organisiert. Dabei wächst der weibliche Anteil prozentual weiter und liegt aktuell bei 83 %. Nur noch knapp 40 % davon sind 18 Jahre und jünger. Damit stehen wir auf Platz 15 der 115 im LSB Sachsen gemeldeten Sportarten, im Ranking der Fachverbandsjugenden (U 27) sogar auf Platz 9 von 115.“ Er erläutert weiter, dass im Bereich Persönliche Mitglieder der FN Regionalgruppe Sachsen die 1.000er-Grenze geknackt werden konnte und zum 01.01.2024 1.020 sächsische PM-Mitglieder registriert sind. In Sachsen setzen sich die PM neben der Wissensvermittlung z.B. in Form von Seminaren auch für die Förderung des Nachwuchses im Pferdesport ein. Vier Seminare und Exkursionen, neun geförderte Vereine durch die Aktionen „Fair geht vor“ sowie die PM Schulpferdeturniere und -champions und außerdem die bereits 6. Auflage des 8er Team Sachsen inkl. Finalevent sind die Bilanz.

Im Weiteren ging der Präsident auf die Verbandsarbeit von Haupt- und Ehrenamt sowie die Besetzung der Geschäftsstelle ein. Es engagieren sich knapp 100 ehrenamtlich tätige Personen in rund 20 Ausschüssen und Gremien des Landesverbandes – oftmals zusätzlich zu den Ehrenamtsfunktionen in den Heimatvereinen und Kreisverbänden. In der Geschäftsstelle im Haus des Pferdes in Moritzburg arbeiteten 2023 insgesamt 3 Mitarbeiterinnen auf nur 2 Vollzeitstellen, unterstützt durch einen Lehrling sowie den hauptamtlichen Landestrainer Manfred Kröber. Hinzu kam die Geschäftsführerin, die nach Ablauf ihrer Elternzeit im laufenden Jahr wieder voll zur Verfügung steht. Auch hier sind nicht wenige in Doppelfunktionen unterwegs und halten dadurch einen sehr guten Kontakt zur pferdesportlichen Basis in den Vereinen. Er stellte fest, dass die DV 2023 und die Versammlungen im Zeichen der Wahlen für die neue Legislatur standen und es gelang, profunde und anerkannte Fachleute für das Präsidium und die Fachausschüsse zu gewinnen. Neben den regelmäßigen Sitzungen des geschäftsführenden Vorstands und des Präsidiums, größtenteils online durchgeführt, wurde Ende 2023 erstmals eine Klausurtagung des Präsidiums durchgeführt, deren Ergebnisse es noch zu vertiefen gilt. Überdies wird sich telefonisch und in speziellen WhatsApp-Gruppen tagesaktuell ausgetauscht und informiert. Auch die Landeskommission trifft regelmäßig zusammen. Leider musste in 2023 eine außerordentliche Sitzung der Landeskommission einberufen werden um in einem Fall von sogar gerichtlich festgestellten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz über Sanktionen zu beraten.

Matthias Barth erklärte weiter, dass die Sächsische Pferdesportjugend mit den Sportlern U27 in etwa die Hälfte der Mitglieder des Landesverbandes stellt und eine herausragende Bedeutung in der zukünftigen Entwicklung unseres Verbandes innehat. Er nannte dabei beispielhaft den Landesjugendtag, die Jugendtrophy, die Fair-Play-Preise als auch die Jugendmeisterschaften mit Rechenstelle und Helferteam als die bekanntesten Aktionen der jungen Engagierten. Hinzu kommt die Betreuung der Disziplin Vierkampf. Gestaltet durch das Jugendteam, die drei Jugendsprecherinnen und den Landesjugendwart Daniel Schwieder läuft einfach sehr viel und auf hohem Niveau.

Im Weiteren ging der Präsident auf den Bereich Aus- und Fortbildung von Turnierfachkräften, Trainern, Vereinsführungskräften, Betriebsleitern und Sportlern ein. Im letzten Jahr konnten u.a. fünf Trainerlehrgänge und 93 Fortbildungen zur Lizenzverlängerung durchgeführt werden. In Summe werden aktuell 496 Trainer mit gültiger DOSB-Lizenz vom Landesverband betreut. Hinzu kommt die Betreuung von insgesamt 54 Fachschulen Reiten, Fahren und Voltigieren sowie Western. Immer wichtiger wurde die im Jahr 2022 etablierte LV-eigene Seminarreihe im Winterhalbjahr die stetig ausgebaut wird. Desweiteren wurden insgesamt 96 Abzeichenlehrgänge abgewickelt, bei denen 1.309 Abzeichen angelegt werden konnten. Matthias Barth zeigte sich erfreut, dass auch hier die Digitalisierung Einzug hält und mittlerweile knapp die Hälfte der Lehrgänge mit dem Programm ARIS abgewickelt wird, 2022 war es nur knapp ¼. „Wichtig für uns ist die seit 2022 stetig ausgebaute LV-eigene Seminarreihe im Winterhalbjahr mit relevanten Themen auf möglichst allen fachlichen Themenbereichen.“, ergänzte er weiter.

Matthias Barth konstatierte, dass der Turniersport als Motor der Verbände auf Landes- und Bundesebene auch bei uns in Sachsen eine besondere Beachtung erfährt. Er brachte konkrete Zahlen vor: Im Jahr 2023 wurden 110 Turniere (2022 noch 99) mit insgesamt 1.802 Prüfungen (2022 noch 1670) durchgeführt, in der Mehrzahl sowohl mit LPO als auch WBO-Angeboten. Von den 110 wurden 27 als reine LPO-Turniere veranstaltet. Vielbeachtet waren die PARTNER PFERD in Leipzig, Deutschlands größtem Hallenevent, mit den herausragenden Weltcupprüfungen im Fahren und im Springen sowie der Große Preis von Sachsen in den Chemnitzer Messehallen als großes nationales Turnier mit einem ganz eigenen Flair. Er äußerte sich hoffnungsvoll über die Anmeldung von 123 Turniere für 2024: „Auffallend ist, dass es starke Veranstalter gibt, die übers Jahr verteilt mehrere Wettkampfangebote unterbreiten.“.

Der Präsident erläuterte weiter, dass Breitensportliche Veranstaltungen ein wichtiger Grundpfeiler des Landesverbandes sind und sich nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreuen. Auch hier gab er konkrete Zahlen an: in 2023 wurden 62 Breitensportliche Veranstaltungen mit 601 Wettbewerben durchgeführt. Hinzu kommen noch mehr als 20 kleinere Veranstaltungen wie z.B. Kreisreitjagden oder Rundfahrten. Als jährliches Highlight fand auch 2023 das Landesbreitensportfestival „Faszination Pferd“ in Limbach-O. statt. Verglichen mit 2022 (64 BV mit 445 WB) und dem Vor-Corona-Jahr 2019 (68 BV mit 577 WB) eine ähnliche Anzahl an Breitensportlichen Veranstaltungen aber ein deutlicher Zuwachs der durchgeführten Wettbewerbe. „Ob Kinder in ganz jungen Jahren, der Wunsch manches Erwachsenen, doch nochmal reiten zu lernen, oder die sogenannten Wiedereinsteiger, sie alle finden im Breitensport ihre Plattform und manchmal sogar ihr zweites Zuhause. Zudem erwiesen sich diese Basiswettbewerbe mit dem familiären Wohlfühlflair als wesentlich krisenresistenter als der Turniersport.“, so Matthias Barth.

Er berichte weiter über die Turnierfachkräfte. Durch die Landeskommission werden derzeit 55 Richter, vier Richter Breitensport, ein Richter Westernreiten, 36 Parcourschefs und 34 Prüfer Breitensport betreut. Weitere neun Richter sowie fünf Parcourschefs befinden sich aktuell in Ausbildung. „Es freut mich, dass in 2023 auf sächsische Initiative hin ein deutschlandweiter Lehrgang und Prüfung für Richter Breitensport in Sachsen durchgeführt werden konnte, aus dem gleich drei neue Richter Breitensport für Sachsen hervorgingen.“
Zahlen präsentierte der Präsident auch im Bereich der Jahresstartlizenzen: Die Anzahl der aktiven Turniersportler im Jahr 2023 ist mit 1.923 Lizenzen (2022 1887) wieder auf dem Niveau vor der Pandemie angekommen und stimmt hoffnungsvoll. Ein Rückgang gibt es jedoch im Einsteigerbereich. Im Jahr 2023 wurden in Summe 96 sogenannte Schnupperlizenzen für sächsische Pferdesportler ausgestellt – 2022 waren es noch 128. Die einmalig ausgestellten Lizenzen sollen Nachwuchssportlern der Übergang vom Breiten- in den Leistungssport erleichtern.

Im Bereich der Sächsischen Meisterschaften und Landesbestenermittlungen wurden im Jahr 2023 in Summe 13 Veranstalter mit der Durchführung von 10 Meisterschaftsveranstaltungen und 4 Bestenermittlungen beauftragt in deren Rahmen 31 Meisterschaften und 7 Bestenermittlungen ausgetragen wurden. An den Meisterschaftsprüfungen nahmen erfreulicherweise die gestiegene Anzahl von 437 Pferdesportlern, davon 293 Jugendliche bis 21 Jahre, teil. Hinzu kam die Vergabe von zwei Fair-Play-Preisen. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und der angespannten wirtschaftlichen Lage eine sehr gute Bilanz, die den Gastgebern durch Fleiß, Engagement und viel Professionalität gelang. Hierfür danke der Präsident den jeweiligen Meisterschaftsveranstaltern stellvertretend für alle Turnierveranstalter in Sachsen. Gleichermaßen auch für die für 2024 bereits ausgesprochene Bereitschaft zur Meisterschaftsdurchführung.

Der Präsident Matthias Barth leitete zum Leistungs- und Spitzensport über. Koordiniert und fachlich betreut durch zwei Landestrainer sowie die Disziplinverantwortlichen werden in Sachsen drei Landesleistungs- sowie fünf Talentstützpunkte vorgehalten, deren Sportler durch die jeweiligen Stützpunkttrainer betreut werden. „Nachdem 2022 eine Vereinbarung zwischen Landesverband und DOKR zum Leistungssport und eine Überarbeitung der Richtlinie zur Kaderberufung getroffen wurde, galt es 2023 für die Landeskader erstmals sich aktiv um eine Mitgliedschaft im Kader zu bewerben. Das funktionierte gut und so konnten für 2024 48 sächsische Nachwuchs- und Leistungskader im Land berufen. Weitere 9 sächsische Pferdesportler wurden durch das DOKR in den Bundeskader berufen.“, führte er aus. Im vergangenen Jahr konnten durch den Landesverband vier Bundestrainerlehrgänge unterstützt durch den SFP und 23 weitere Sichtungs- und Förderlehrgänge durchgeführt werden. Darüber hinaus nahmen die sächsischen Kadersportler an Spitzenfachverbandslehrgängen auf Bundeseben teil.

Was die spitzensportlichen Erfolge angeht, so wurde die jahrelange strukturierte Trainingsarbeit in der Saison 2023 noch deutlicher als in den Jahren zuvor: Im Jahr 2023 nahmen sächsischer Pferdesportler international an zwei Welt- sowie vier Europameisterschaften und rund 10 Nationenpreisen als auch national an knapp 20 Deutschen und Deutschen Jugendmeisterschaften, über 10 Bundeswettkämpfen und -Nachwuchs Championaten sowie rund 100 Trainings-, Sichtungs- und Überprüfungswettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene teil. „Und das hocherfolgreiche! So erfolgreich war Sachsen noch nie. Im Jahr 2023 konnten sächsische Pferdesportler zu allen durch den Bundesverband ausgeschriebenen Deutschen (Jugend-)Meisterschaften sowie Bundeswettkämpfen und -Nachwuchs Championaten entsandt werden bzw. sich über den bundesweiten Sichtungsweg hierfür qualifizieren. Oft, als einzige Reiter-Pferd/Pony-Paare, Gespanne oder Turner aus den ostdeutschen Bundesländern. Darüber hinaus wurden sächsische Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiter, Voltigierer sowie Fahrer über 10mal zu Welt- und Europameisterschaften sowie Nationenpreisen nominiert, bei denen sie mit den deutschen Teams die Farben der Bundesrepublik vertraten.“. Ergänzend führte der Präsident Matthias Barth die lange Liste der herausragenden Erfolge auf und berichtet, dass die Sportler, die für Sachsen Medaillen bei Deutschen sowie Europa- und Weltmeisterschaften erritten, erturnt oder erfahren haben, im Rahmen des Chemnitzer Messeturniers vor großer Kulisse geehrt wurden. Er schloss mit herzlicher Gratulation an Sportler und Akteure.

Zum Ende seines Berichtes ging Matthias Barth auf das Thema „Social license – gesellschaftliche Akzeptanz des Pferdesportes“ ein. Er konstatierte wesentlich strengere Maßstäbe und Sichtweisen der Gesellschaft im Zusammenhang mit dem Umgang mit dem Sportpartner Pferd – Stichwort Tierschutz. Gleiches gilt für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen – Stichwort sexualisierter Gewalt. „Das Tierschutzgesetz und die von Fachgremien erarbeiteten Leitlinien zur Pferdehaltung sowie die Grundregeln der klassischen Reitausbildung sind klar definierte Grundlagen für den Umgang mit dem Pferd., stellte er fest und appellierte. „Es sollte Herzenssache all unserer Mitglieder sein, diese Regelungen konsequent und ohne Ausnahme anzuwenden, um gegen Angriffe aus der Mehrheitsgesellschaft, die im Alltag nichts mit dem Pferd zu tun hat, gewappnet zu sein.“ „Die Ernsthaftigkeit des gesamten Themenkomplexes der Social License muss unbedingt von allen Mitgliedern unseres Verbandes erkannt und umgesetzt werden. Der gesellschaftliche Druck wird nach allen wissenschaftlichen Prognosen weiter zunehmen. Dabei sollten wir die besten Beschützer unserer Pferde sein. Wir Pferdeleute sind aufgerufen, dies noch transparenter und offensiver als bisher zu sein und das positive zu zeigen. Zum Beispiel die gewaltig verbesserten Haltungs- und Trainingsbedingungen der letzten 25 Jahre und die deutlich längere Gesunderhaltung unserer vierbeinigen Freizeit- und Sportpartner.“, rief der Präsident weiter die Anwesenden auf

Mit dankenden Worten für die Mitglieder des Vorstandes und des Präsidiums, den hauptamtlichen Mitarbeitern sowie die langjährigen Partner und Unterstützer aber auch die Delegierten schloss der Präsident seine Rede.

Finanzen und Beschlüsse
Für den Finanzbericht 2023 als auch im Weiteren die Vorstellung der Finanzplanung 2024 erhielt in gewohnter Weise Schatzmeister Thomas Vos das Wort. Unterlegt mit einer PowerPoint-Präsentation, stellte er die Finanzzahlen des Verbandes in seiner kurzweiligen Art und Weise vor. Er erläuterte die einzelnen Positionen von Ausgaben und Einnahmen.

Für das Jahr 2023 konnte Thomas Vos einen deutlich positiven Haushalt vorlegen als geplant. Als Grund hierfür benannte er neben der strikten Ausgabenkontrolle die u.a. durch das Engagement der Geschäftsführerin Susann Krönert generierten zusätzlichen Zuwendungen und Spenden sowie die Einnahmen durch eigene Veranstaltungen und Seminare. Desweiteren berichtete der Schatzmeister von der Rücklagenauflösung für den Neukauf eines Messestandes, erstmals genutzt bei der PARTNER PFERD 2023.

Was die Finanzplanung für das Jahr 2024 angeht, berichtete Thomas Vos von den auch in 2024 fehlenden Mitteln der Leistungssportförderung durch den Landessportbund Sachsen bzw. das Innenministerium. Was die anderen Positionen angeht, wurde sich deutlich stärker am Ist des Vorjahres orientiert und optimistischer als noch in den letzten Jahren geplant. Anstehende Veränderungen wie z.B. die gestiegenen Mitgliedsbeiträge der FN und damit auch des LV als auch die veränderte Gebührenordnung, wurden berücksichtigt. Gleiches gilt auch für die in 2024 in Sachsen stattfindende Jahrestagung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und die Süddeutschen Mannschaftsmeisterschaften im Fahren, für welche zweckgebundene Rücklagen erstellt wurden. Wichtig ist, die Ausgaben für den Sport haben auch in 2024 klares Augenmerk.

Den Bericht der Kassenprüfer Claudia George und Andrea Pflanz – letztere wurde nach dem Tod des bisherigen zweiten Kassenprüfers Richard Mansfeld durch das Präsidium für die verbleibende der Kassenprüfer bis zur nächsten regulären Wahl berufen – für das Jahr 2023 wurde von Claudia George vorgetragen. Es wurde für das Jahr 2023 die ordnungsgemäße und satzungsgemäße Arbeit bestätigt und die Verwendung der Finanzen und die Buchführung als sehr positiv und übersichtlich bewertet. Im Namen der beiden Kassenprüfer empfahl Claudia George die Entlastung des Präsidiums.

Dieser Empfehlung folgten die Delegierten. Die, durch Matthias Barth zur Abstimmung gestellte Beschlussfassung zum Bericht des Präsidiums als auch zum Finanzabschluss 2023 erfolgte einstimmig positiv. Ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen. Gleiches galt auch für die Beschlussfassung zum geplanten Finanzhaushalt 2024. Auch diese erfolgte einstimmig positiv, ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen.

Ehrungen und Auszeichnungen
In diesem Jahr fanden keine Ehrungen oder Auszeichnungen im Rahmen der Delegiertenversammlung statt.

Grußworte
Von den anwesenden Ehrengästen nutzen drei die Möglichkeit einige Worte an die Delegiertenversammlung zu richten.

Es begann Annett Bugner, Referatsleiterin des SMEKUL. Wie in jedem Jahr ging sie charmant, treffsicher und mit einer Prise Witz auf die Berichte ein und nahm Bezug auf ihre eigenen Erlebnisse mit den Vertretern des sächsischen Pferdesports im letzten Jahr. Sie gratulierte zur erfolgreichen Arbeit und dem soliden Haushalt und lobte die Krisenfestigkeit des Pferdesports in Sachsen. Dies basiert auf harter Arbeit, die in den Vereinen Tag täglich geleistet wird. All das funktioniert nur, wenn ein motivierter Landesverband vorangeht, der stark und stabil ist. Frau Bugner resümierte, dass dies in Sachsen der Fall ist. Sowohl Verband als auch Vereine sind eingebettet in ein starkes Netz der Pferdewirtschaft im Freistaat Sachsen bei der die Akteure nicht zuletzt auch freundschaftlich verbunden und in der Sache vereint sind. Annett Bugner ermutigte die Akteure, sie einzubringen. Gerade jetzt im Wahljahr. Sie schätzte den Landesverband als starken Verband ein, der die Belange seiner Mitglieder kennt und vertritt sowie sich darüber hinaus auch in übergeordneten Themen Gehör verschafft, Inhalte präsentiert und Themen setzt.

Das zweite Grußwort überbrachte Ullrich Franzen, Präsident des LSB Sachsen, der die Grüße des organisierten Sports im Freistaat Sachsen überbrachte. Er zeigte sich positiv überrascht über die Anzahl an Delegierten und die harmonische und optimistische Stimmung. Dies ist bei den Mitgliederversammlungen anderer Fachverbände meist nicht so. Er konstatierte, dass der Pferdesport somit in mehrere Hinsichten besonders ist. Und das nicht nur, weil er als einziger Fachverband den Sportler Mensch und den Sportpartner Pferd miteinander vereint. Er freute sich, dass der Landesverband Pferdesport auf den vorderen Rängen im Ranking der Fachverbände ist und damit maßgeblich zu der positiven Mitgliederentwicklung des LSB Sachsen beiträgt – der LSB Sachsen hat in diesem Jahr erstmals die Mitgliederzahl von 700.000 knacken können.
Ullrich Franzen ging kurz auf die mehrfach erfragten Fördermittel ein. Dem LSB Sachsen stehen derzeit vom SMI 27,7 Mio Euro zur Verfügung. Für den kommenden Doppelhaushalt wurden zusätzliche 4,9 Mio für den Ausbau der Förderungen für Breitensport, TEW, Verbandsentwicklung und Trainer beantragt.
Abschließend dankt der LSB-Präsident dem Ehren- und Hauptamt gleichermaßen und stellte fest, dass der Besuch deiner Pferdesportveranstaltung immer eine Reise wert ist.

Als Vertreter des Bundesverbandes FN erhielt als nächstes Bernhard Feßler, Leiter des FN-Hauptstadtbüros das Wort. Er überbrachte auch die Grüße von Rene Straten, Geschäftsführer Bereich Personal und Finanzen, welche ebenfalls anwesend sein wollt, jedoch bei der Anreise eine Autopanne hatte.
Bernhard Feßler gab einen Überblick über die Themen, welche die FN aktuell in der Sport- und Politikszene in Berlin beschäftigen. Als Dauerbrenner benannte er den Wolf. In den letzten Monaten nahm auch die Aktivitäten um die neue GOT und die Gegenbewegung viel Manpower und Zeit in Anspruch. Brandneu ist die Novellierung des Bundeswaldgesetzes und des Tierschutzgesetzes als zu betreuende Themen. In allen genannten Themen bringt sich die FN ein und das nicht nur durch die Beteiligung in den oftmals vorgeschalteten Anhörungsverfahren. Problem hier ist, dass diese oftmals im verkürzten Verfahren ablaufen, d.h. freitags kommt die Abfrage um Stellungnahme an die Verbände mit Rückmeldefrist bis zum direkt folgenden Montag.
Im Weiteren ging Bernhard Feßler auf Themen ein, die Rene Straten für sein Grußwort vorbereitet hatte. Schwerpunkt war dabei die positive Entwicklung in Sachsen – Mitglieder, Turniersport usw..
Er schloss mit positiven Worten für den Pferdesport in Sachsen und seine Akteure und danke für die Einladung.

In der sich anschließenden Diskussion wurde sich zu den aufkommenden Fragen der Delegierten ausgetauscht. Fragen konnten beantwortet oder durch die Vertreter der jeweiligen Institution zur Klärung aufgenommen werden. Eine kontroverse Diskussion entbrannte zum Angebot des Hobby Horsings und den hinterfragten Aktivitäten der Verbände in diesem Zusammenhang. Tenor war, dass Hobby Horsing stets mit dem Anspruch der Hinführung der kleinen Pferdefreunde ans Pferd und in die Vereine verbunden sein sollte. Weitere Rückfragen ergaben sich zu den restriktiveren Vorgaben des LSB zur Durchführung von Kreis- Kinder- und Jugendspielen und seitens des Landesverbandes im Hinblick auf die Leistungssportförderung.

Satzungsänderungen
Im Weiteren galt es die im zusammen mit der Tagesordnung veröffentlichten Anträge zur Änderung der Landesverbandssatzung zu beschließen. Versammlungsleiter Matthias Barth stellte sie einzeln vor und zur Abstimmung. Allesamt erhielten einheitliche Zustimmung durch die Delegierten, ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen. Neben redaktionellen oder der Klarstellung dienenden Änderungen, wurde dabei auch die Änderung Anzahl der ehrenamtlich Aktiven im Ausschuss Allgemeiner Pferdesport von fünf auf sieben erhöht.

Schlusswort des Präsidenten
In bewährter Weise oblag dem Präsidenten Matthias Barth das Schlusswort. Er bedankte sich für das Vertrauen, an ihn, den Vorstand und das Präsidium. Mit motivierenden Worten ließ er die Delegiertenversammlungen und das Gehörte und Gesagte Revue passieren. Er ist stolz – persönlich und im Rahmen seiner vielfältigen Ehrenämter – Teil des Pferdesports in Sachsen zu sein und wie alle anderen Anwesenden für das Pferd und den Pferdesport zu leben. „Wir haben schon so viel geschafft, und schaffen noch viel mehr!“, schloss er die Versammlung, nachdem er allen für das Jahr 2024 vor allem Gesundheit und viel Freude mit dem Sport- und Freizeitpartner Pferd wünschte.

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