Vom 17. bis 20. August fanden in der bayrischen Landeshauptstadt München die Deutschen Jugend Meisterschaften im Voltigieren statt. Für den sächsischen Landesverband gingen das Juniorteam des Reit- und Voltigiervereins Böhlitz Ehrenberg als auch Einzel sowie Doppel des Reit- und Voltigiervereins Schenkenberg an den Start.

Gleich doppelt gestraft waren die Schenkenberger Voltigierer mit dem Ausfall von Leistungsträgerin Timea Bonekat. Die 16-jährige riss sich vor ihrem WM-Pas de Deux Debüt das Kreuzband. Damit waren nicht nur die WM, sondern gleich die DJM-Träume für sie selbst, Doppelpartnerin Lisa Wagner und ihr Team ausgeträumt. Eine Ersatzvariante wäre für das Team mit dem noch recht unerfahrenen Vierbeiner Samba wenig erfolgsversprechend gewesen. 
Stattdessen musste der Landesverband auf ein Ersatzteam und ein Ersatzdoppel ausweichen. Innerhalb von knapp zwei Trainingswochen spielten sich Jennifer Reichert und Lisa Wagner als Doppel auf Pferd Cascais ein. In kürzester Zeit wurde eine Kür gebaut. Gestalterische Aspekte wurden außen vorgelassen und stattdessen Wert auf bereits erlernte Übungen gelegt. Mit viel Motivation und Vorfreude lieferten die beiden Schenkenbergerinnen zwei souveräne Runden ab und ließen damit 12 andere Doppel hinter sich. In der ersten Runde belegten sie damit knapp Rang drei (7,123) und in der zweiten Runde (7,685) sogar Platz zwei. Insgesamt ließen sie aber die Konkurrenz aus Weser-Ems (Bury/Heers) und Berlin Brandenburg (Wöhe/ Liebig) den Vortritt und freuten sich am Ende des Tages über Bronze.

Das Team aus Böhlitz-Ehrenberg nahm den Ersatz-Startplatz freudig an. Nach der Pflicht nahm die Mädchentruppe um Jana Dorn und Pferd Romantica Platz acht (5,966) ein und verfehlte die Teilnahme an der Siegerehrung haarscharf. Die erste Kür verlief bis kurz vor Ende reibungslos. Die Voltigierinnen turnten flüssig durch. Romantica hatte mit den tropischen Temperaturen allerdings Probleme, ebenso wie Celina Dorn mit ihrer Ferse, welche sie sich in der Landung vom freien Rad prellte. Trotz dessen landeten sie auf Platz elf und zogen in das Finale ein. In der Finalrunde musste allerdings aufgrund dessen eine abgespeckte Kür gezeigt werden, welche die Böhlitzer auf Platz 15 abrutschen ließ.

Bundeskader Leonel Gelke zeigte sich in der Pflicht und der ersten Kür solide. Er rangierte auf Platz vier. In der Finalkür am Sonntag zeigte der 17-Jährige doch erst richtig was in ihm steckt und präsentierte seine Kür zu den berührenden Klängen vom Kinohit „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ blitzsauber und ausdrucksstark.

Lilly Auerswald setzte sich auf Dr. Grunow in der Pflicht mit hervorragenden Übungen auf Platz 3 und spielte damit ihre Pflichtstärke voll aus. Leider konnte sie an ihre Leistung in der Pflicht nicht anknüpfen. Nach den Küren belegte sie Platz 22 und 16. Im Endresultat hieß das Platz 14 bei ihrer ersten deutschen Meisterschaft. Mannschaftskollegin Jennifer Reichert konnte in der Pflicht nicht derart auftrumpfen. Trotz guter Leistung landete sich auf Platz 19, im starken 49-köpfigen Damen-Staterfeld. Mit ihren beiden Küren konnte sie sich etwas vorarbeiten. Am Samstag schloss sie auf Platz 17 und am Sonntag auf Platz 18 ab. Das Ergebnis unter dem Schlussstrich lautete Platz 19. Damit konnte sich die 13-jährige mit ihrem mehr als erreichtem Ziel der Finalteilnahme durchaus zufriedengeben.

Zufrieden konnten auch alle anderen Voltigierer die Heimreise antreten. Nach der emotionalen und sportlichen Berg- und Talfahrt der Saison eine willkommene Belohnung. Gleichermaßen können die Sportlerinnen nun motiviert auf ihre kommenden Turniere in Verden (DM) und Krumke (NODM) blicken.