Die Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und ihrer Mitgliedsverbände aus Zucht und Sport fanden in diesem Jahr am 2. und 3. Mai in München statt. Auf Einladung des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes (BRFV), des Landesverbandes der Bayerischen Pferdezüchter (LVBPZ) und des Bayerischen Zuchtverbandes für Kleinpferde- und Spezialpferderassen (BZVKS) trafen sich Vertreter aus Pferdesport und -zucht sowie der Persönlichen Mitglieder (PM), um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Nach der Bearbeitung von sport-, zucht- und PM-spezifischen Themen am ersten Tag, war das zentrale Thema im Verbandsrat am zweiten Tag eine von der FN angestrebte Erhöhung der Mitgliedsbeiträge.

Nach einer Tour durch die Länder, bei der FN-Präsident Hans Joachim Erbel sowie FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bei den Mitgliederversammlungen der Pferdesportverbände um eine Beitragserhöhung warben, wurde auch in München intensiv diskutiert. Bei der Abstimmung, die auf Antrag der sächsischen Vertreter in geheimer Form erfolgte, stimmten die Mitglieds- und Anschlussverbände mit einer Mehrheit von 103 zu 63 Stimmen bei 24 Enthaltungen der Beitragsanpassung zu.
Konkret bedeutet dies ab 01.01.2024 eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 1,50 Euro je Vereinsmitglied und eine Steigerung um insgesamt 165.000 Euro durch die 25 deutschen Pferdezuchtverbände. Insgesamt macht dies ein Volumen von rund einer Million Euro aus. FN-Präsident Hans-Joachim Erbel kündigte darüber hinaus die Einrichtung einer Arbeitsgruppe für die nachhaltige Finanzierung der FN als Dachverband für Pferdesport und -zucht in Deutschland an, in der alle Aufgaben und Risiken überprüft und geprüft werden soll, welche alternativen Einnahmequellen generiert werden können

Wie geht es in Sachsen weiter? Nach der nun beschlossenen Beitragserhöhung auf Bundesebene, trifft sich das Präsisidum des Landesverbandes Pferdesport Sachsen Mitte Mai um gemäß Vorratsbeschluss der Delegiertenversammlung 2023 die Anpassung der Beitragsordnung um 1,50€ ab 01.01.2024 auch für Sachsen zu beschließen. Weitere Infos folgen.

Die FN begründete den Bedraf der Beitragserhöhung wie folgt:
„Der Krieg in der Ukraine und die Folgen daraus stellen uns alle vor enorme finanzielle Herausforderungen“, stellte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in seinem Bericht dar. „Das hemmt auch unseren Sport, der sich ja im letzten Jahr nach der Pandemie gut hätte erholen können. So gehen die Starterzahlen auf den Turnieren nicht so in die Höhe, wie wir uns das wünschen würden. Und dann kommt auch noch die GOT dazu, deren Auswirkungen jeden Tag offensichtlicher werden.“
Die aktuelle Situation des FN-Haushaltes wurde von René Straten, FN-Geschäftsführer Personal und Finanzen, vorgestellt. Um diesen nach mehreren Jahren mit roten Zahlen mittelfristig wieder zu konsolidieren und die immer mehr werdenden Aufgaben, wie insbesondere die Digitalisierung oder auch der Erhalt der „Social License“, der gesellschaftlichen Akzeptanz von Pferdesport und Pferdezucht, bewältigen zu können, wurde seit einem Jahr für eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge geworben.
„Digitalisierung kostet natürlich Geld. Diese muss vorangetrieben werden, um auf dem Markt bestehen zu können oder wir werden als Verband und Sport abgehängt. Wir haben die Hosen heruntergelassen und ihnen die Einsparungen gezeigt und erläutert. Diese betragen seit Beginn der Pandemie zirka 5 Millionen Euro. Sämtlich mögliche Einsparungen wurden erbracht, ohne größere Aufgaben abzuschaffen. Darüber hinaus haben wir weitere Aufgaben übernommen beziehungsweise unsere Bemühungen intensiviert. Denken wir an die Themen Tierwohl, Kinderschutz und Prävention gegen sexualisierte Gewalt“, sagte Straten und wies auch auf neue Herausforderungen wie den Erhalt der „Social License“ und das Thema Nachhaltigkeit hin.