Daniel Deußer hat Spaß bei der 26. PARTNER PFERD, präsentiert von der Sparkasse Leipzig und der Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen. „Wenn man die beiden ersten Springen gleich für sich entscheiden kann, geht so ein Turnier natürlich super los und macht definitiv noch mehr Spaß.“

Daniel Deußer dominiert
Am Donnerstagabend hatte der Weltcup-Finalsieger von 2014 das internationale Eröffnungsspringen, den Preis von Uvex Sports, mit Neuzugang Gangster van het Noddevelt gewonnen, am Freitag siegte der 42-Jährige im IDEE KAFFEE-Preis im Sattel von Loui LN. 58 internationale Paare waren in der Fünf-Sterne-Springprüfung am Start, 23 blieben ohne Fehler, aber Deußers Zeit von 52,81 Sekunden war nicht zu schlagen. Grundsätzlich seien ihm die Kurven im Parcours gut gelungen, resümierte der Sieger. „Ich habe mich im Parcours noch einmal umentschieden und habe fünf statt sechs Galoppsprünge auf den drittletzten Sprung gemacht, weil ich bis dahin ein ganz gutes Gefühl hatte. Da habe ich gedacht, ich muss jetzt auch mal was riskieren. Das ist geglückt und ich glaube, das war der ausschlaggebende Punkt, warum ich dann ein bisschen schneller war als die anderen.“
Den zehnjährigen Kannan-Sohn Loui hat Deußer bereits seit zwei Jahren unter dem Sattel, Schritt für Schritt hat er ihn von der Youngster-Tour ausgebildet. „Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit zu versuchen, mit ihm auch mal ein Springen zu gewinnen. Das hat er heute sehr gut gemacht! Hoffentlich hat er daraus noch mehr gelernt und gewöhnt sich langsam an die Geschwindigkeit.“

Platz zwei ging in 53,02 Sekunden an den schnellen Mann aus Baden-Württemberg, Hans-Dieter Dreher. „Ich hatte eine ganz gute Runde. Es hat leider nicht bis ganz nach vorne gereicht, aber Cous Cous sprang heute wieder top! Ich bin super zufrieden.“ Am Samstag wird Dreher mit dem zwölfjährigen Holsteiner noch einmal im Championat von Leipzig angreifen. Martin Fuchs und Viper Z setzten sich mit 53,31 Sekunden auf Platz drei.

Leipzigs Schlüssel, die Region
2010 war Deußer das erste Mal in der Leipziger Messe am Start. Auch bei seiner Leipzig-Premiere hat er gleich einen Sieg mit nach Hause genommen – damals im Zeitspringen auf Vonka. Seitdem gehört er zu den Stammgästen in Leipzig. Das Erfolgsrezept der PARTNER PFERD liegt für ihn auf der Hand: „Ich glaube, es ist die Tatsache, dass internationale Springen und junge Pferde-Tour kombiniert werden mit nationalen Springen. Wenn man am Donnerstag gesehen hat, wie viele Leute schon da waren – das hat mich fast überrascht. Aber es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn viele Zuschauer da sind und Spaß am Sport haben. Der Schlüssel ist, dass man die Region hier mit einbezieht.“

Cellmira HJF dominiert 10. PARTNER PFERD Freispring-Cup
Zwölf von 60 Ausnahme-Youngstern haben sich aus den Pferdezuchtverbänden Sachsen-Thüringen und Brandenburg-Anhalt für ihre große Bühne qualifiziert: den PARTNER PFERD Freispring-Cup des Deutschen Sportpferdes, präsentiert von Gestüt Welvert und Pferde in Mitteldeutschland.
Bewertet wurden die vier- und fünfjährigen Nachwuchs-Springpferde in Manier und Vermögen. Als Richter fungierten die internationalen Spitzenreiter Carsten-Otto Nagel und Holger Wulschner, sowie der internationale Springrichter Stephan Hellwig, der jeden Youngster mit einem kurzen Kommentar beurteilte. „Die Qualität der Pferde war insgesamt gut, sie haben sich von Sprung zu Sprung entwickelt“, erklärte Hellwig und lobte Siegerstute Cellmira HJF v. Cellestial-Levisto (Aussteller: Thomas Kann, Plattenburg). „Cellmira ist eine sehr gefällige vierjährige Schimmelstute. Sie machte einen sehr guten Job hier, mit gutem Selbstbewusstsein, lässig in der Art mit innerlicher Ruhe und von Runde zu Runde mit genügend Vermögen und guter Beintechnik.“ Die Stute siegte mit einer Gesamtpunktzahl von 17,7 – die Wertnote 8,3 erhielt sie für die Manier und 9,4 fürs Vermögen. Mit 17,4 Punkten folgte die Casskeni II-Tochter Casscolle Ask E auf Platz zwei (Aus.: ZG Familie Ernst, Wilsdruff), vor Contina von Steinberg v. Call Me Crazy mit 17,3 Punkten auf Platz drei (Aus.: Christian Lehmann, Groß Pankow).

Der Freispring-Cup war bereits zum zehnten Mal Teil des PARTNER PFERD-Programms und hat sich als Bühne für künftige Topathleten bereits mehrfach bewiesen. Ein Beispiel: der Brandenburger DSP Chicitito v. Crossfire, der als Youngster beim Freispring-Cup von Familie Wolf entdeckt und gekauft wurde, 2019 gehörte das Paar zum Bronzeteam bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter.

FEI Jumping World Cup™-Qualifikation geht an Julien Anquetin
Julien Anquetin ist Franzose, ein rasend schneller Reiter und hat ein Ziel: das Finales des Longines FEI Jumping World Cup™ in Riad. Auf dem Weg dahin hat er heute bei der PARTNER PFERD im Rahmen der Sparkassen Sport-Gala ein Ausrufezeichen hinterlassen und die Longines FEI Jumping World Cup™-Qualifikation gewonnen.

Der 31-jährige Anquetin hat in den vergangenen Jahren viel gewonnen, mit verschiedenen Pferden, auch mit dem 13-jährigen Blood Diamond du Pont, auf dem er auch heute saß. Aber: der schnelle Franzose war noch nie bei einem Championat oder Weltcup-Finale am Start. Sein klares Ziel ist in diesem Jahr also das Longines FEI Jumping World Cup™ Final in Riad – und in Leipzig hat er gezeigt, dass er auf bestem Wege dahin ist. In 58,58 Sekunden ist er zum Sieg gesaust, das hat ihn angespornt: „Ich werde zunächst am Sonntag versuchen, noch ein paar Weltcup-Punkte zu ergattern, und dann habe ich alle weiteren Stationen auf dem Plan. Ich möchte unbedingt versuchen, mit meinen beiden Toppferden genug Punkte für das Finale zu sammeln.“

Lange Zeit sah es so aus, als ob sich Hans-Dieter Dreher den Sieg sichern würde. Mit Vestmalle des Cotis hatte er den Parcours fehlerfrei in 60,51 Sekunden absolviert: „Vestmalle war heute ein bisschen nervös, aber er ist super gesprungen“, lobte Dreher den 15-jährigen französischen Wallach und analysierte: „Ich habe die meisten anderen Ritte gesehen, insbesondere Julien. Ich habe gewusst, er ist sehr schnell und hat ein richtig schnelles Pferd. Schon in der Wendung zu Sprung Nummer fünf hatte er weniger Galoppsprünge als ich und noch mal zum vorletzten Sprung.“ Vestmalle drehe besser auf die rechte Seite, die Linkswendungen seien etwas ‚hakelig‘. „Es waren heute auch die beiden Linkswendungen, in denen ich verloren habe, aber ich bin deswegen nicht böse oder enttäuscht – alles gut.“ Drehers Plan für den Großen Sparkassen-Preis am Sonntag: „Erst mal muss ich null bleiben und wenn ich ins Stechen komme, werde ich wahrscheinlich nicht Zweiter sein“, erklärt er und lacht. Bisher stand für den aktuell Neunten des Weltcup-Rankings fest: Zum Finale mit Elysium. Heute hat sich auch Vestmalle in die Reihe der Finalkandidaten gesprungen. „Vielleicht nehme ich beide mit und Vestmalle geht das Zeitspringen – darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken.“

Auf Platz drei landete heute in der Leipziger Messe und mit 61,21 Sekunden ein Mann, dem in den letzten Jahren fast alles gelang: der amtierende Mannschafts-Weltmeister und -Olympiasieger Peder Fredricson aus Schweden. „Ich habe das Pferd erst seit knapp einem Jahr und er ist noch ziemlich unerfahren.“ Die Rede ist von dem zehnjährigen SV Vroom de la Pomme Z. „Aber er hat das heute gut gemacht.“ Fredricson kann entspannt in Richtung des Longines FEI Jumping World Cup™ am Sonntag blicken, er hat bereits ausreichend Punkte für das Finale gesammelt. Dort wird er, so der Stand heute, wahrscheinlich mit seinem erfahrenen Catch Me Not antreten.

Weitere Paare, die in der Weltcup-Qualifikation am Freitag voll überzeugten, waren beispielsweise Jana Wargers und ihre 15-jährige Stute Dorette. „Mein Pferd sprang richtig gut. Ich habe jetzt ein super Gefühl für Sonntag und hoffe natürlich, dass ich dann wieder vorne dabei bin.“ Das Paar landete auf Platz vier. Außerdem die erst 25-jährige Teike Carstensen, die mit der zehnjährigen Greece ebenfalls fehlerfrei blieb und sich für die Leipzig-Entscheidung am Sonntag qualifiziert hat. Und Mario Stevens war mit Starissa FRH sehr zufrieden, auch wenn das Paar den Parcours mit sechs Strafpunkten verließ: „Ich bin letzte Woche mit Starissa im Stechen gestürzt, deshalb ist meine Taktik dieses Wochenende, ihn erst mal wieder vernünftig ins Turnier reinzubringen. Das ist mir hier mit dem Umlauf schon mal super gelungen. Er hat sich gut angefühlt und jetzt hoffen wir auf Sonntag.“

Am Sonntag geht es ab 15.00 Uhr in Leipzig um Weltcup-Punkte – im Großen Sparkassen-Preis von Leipzig, der Wertung zum Longines FEI Jumping World Cup™.

Leipzig-Premiere: die Hagedorn Pony Trophy

„Das war natürlich mega!“, sprudelte es begeistert aus der siegreichen Mutter Barbara Hagedorn. Tochter Luna hatte gerade die erste Prüfung der Hagedorn Pony Trophy bei der PARTNER PFERD in Leipzig gewonnen. Die Ponyreiter gehören zum ersten Mal zum Programm der PARTNER PFERD und sie genießen es. „Man darf es ja gar nicht laut sagen, aber Luna hat das Pony erst dreimal geritten“, lacht sie herzlich. „Das war unser Joker.“ Erst kurz vor der PARTNER PFERD hatte Luna den versierten 20-jährigen Bad Man von Fabio Thielen übernommen.
22 Paare ausgesuchte Paare waren in der Hagedorn Pony Trophy am Start, zehn blieben ohne Fehler. Mit 47,10 Sekunden ließen Bad Man und die 13-jährige Luna der Konkurrenz keine Chance. „Luna findet Ponyreiten einfach richtig klasse, das ist ihr Leben, sie liebt das!“, betont Mutter Barbara. „Sie hat oft genug den Sand geküsst in ihrem Leben, aber sie steigt immer wieder auf und sagt ‚Ich schaff das‘. Das ist es, was sie ausmacht.“ Platz zwei ging in 47,42 Sekunden an Frieda Heinrich und ihren zehnjährigen Picolino S.W. und auf Platz drei reihten sich die aktuellen Deutschen Ponymeister ein: Finja Mayleen Neubauer und Sucato. Top-Niveau bei Leipzigs Hagedorn-Premiere.
Die Familie Hagedorn, die Hagedorn Unternehmensgruppe, macht die Pony Trophy in Leipzig möglich. Dahinter stecken Begeisterung und jede Menge Herzblut: „Mein Herz brennt für die jungen Menschen“, erklärt Barbara Hagedorn. „Ich bin schon so lange in dem Sport und es ist so schön, die jungen Leute mitwachsen zu sehen. Es ist auch egal, wie viele Ponys am Start in unseren Prüfungen sind, bei uns darf jeder mit in die Siegerehrung und es bekommt jeder eine Schleife. Es steckt so viel Mühe dahinter, Eltern und Großeltern sind dabei und deshalb finde ich, es haben alle eine Schleife verdient.“

Leipzig bejubelt den Seriensieger Boyd Exel
Es gibt kein Vorbeikommen am besten Vierspännerfahrer der Welt: Boyd Exell! Zehnmal hat der Australier schon das Weltcup-Finale gewonnen, fünfmal den FEI Driving World Cup™ im Rahmen der PARTNER PFERD Leipzig und auch 2024 lässt er nichts ‚anbrennen‘: Sieg in der Sparkassen-Trophy, der Einlaufprüfung des FEI Driving World Cup™, mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung.

Bram (Chardon) war nicht so gut heute, wie er hätte sein sollen“, analysierte der Sieger. „Er wird ziemlich sauer sein und wahrscheinlich am Sonntag sehr gut fahren. Aber mein Team war gut im Flow. Und das Leipziger Publikum ist ein fahrsport-erfahrenes Publikum und bleibt auch bis nach Mitternacht, um unseren Fahrsport zu sehen. Das ist fantastisch!“

Recht hat er: kein Zuschauer verließ die Tribüne bei der stimmungsgeladenen Siegerehrung der besten Fahrer, jeder Sportler wurde bis zum letzten Moment beklatscht und bejubelt. Das gibt es nur in Leipzig!

Der Niederländer Bram Chardon gilt international als stärkster Konkurrent Exells, konnte aber die Sparkassen-Trophy nur auf Platz fünf von acht Gespannen beenden. Platz zwei ging in dieser Einlaufprüfung der Weltcup-Fahrer an den Belgier Dries Degrieck mit 156,14 Sekunden, Dritter wurde Ijsbrand Chardon, Brams Vater, mit 167,21 Sekunden.

„Es ist für uns nicht gut gelaufen“, erklärte der Bundestrainer der deutschen Vierspännerfahrer, Karl-Heinz Geiger, ohne Umschweife. „Die Vorderpferde von Michi (Michael Brauchle) waren zu heiß, so hatte er zu viel Druck auf den Leinen und konnte nicht optimal lenken. Georg (von Stein) hat nicht ganz die idealen Linien gefunden und Mareike (Harm) hatte zwei, drei Fehler.“ Er sei nicht wirklich betrübt, so Geiger. „Heute ist es noch nicht so schlimm, am Sonntag wird es wichtiger.“
Am Sonntag geht es ab 12.30 Uhr für die Vierspännerfahrer um die letzten Weltcup-Punkte im FEI Driving World Cup™, Leipzig ist die letzte der acht Weltcup-Etappen, bevor sich die besten Gespanne Anfang Februar zu ihrem Finale in Bordeaux treffen.

Staunen, Jubeln, Brodeln – die Sparkassen Sport-Gala
Vor den Vierspännerfahrern hat die PARTNER PFERD Show die Halle zum Staunen, Jubeln und Brodeln gebracht. Mit der klassischen Quadrille der Landgestüte ging es präzise und traditionell los. Zwölf Reiter-Pferd-Paare aus den Landgestüten Moritzburg, Warendorf, Schwaiganger und Neustadt/ Dosse unter der Leitung von Hauptsattelmeister Falk Sieber sorgten für dressursportliche ‚Vererbermomente‘. Die Ungarische Actionpost von dem französischen Reitkünstler Clément Ferron erzeugte dagegen die ersten Gänsehautmomente. Ferron beeindruckte das Leipziger Publikum mit einer Mischung aus Agilität, Balance und Verbundenheit zu seinen beiden Pferden Camborio und Jaleo. In seinem zweiten Showabschnitt ließ der Franzose Dressur und Trickreiten im Kosakenstil miteinander verschmelzen, begleitet von der international erfolgreichen Reiterin im Bereich der Arbeitsreitkunst, Virginie Dubus. Es ging um Anmut und Präzision, um Genuss fürs Auge und fürs Herz. Auf den knallvoll besetzten Tribünen zur Sparkassen Sport-Gala wechselten Begeisterung und Erstaunen.

Und dann kamen die Voltigierer, lange Zeit fest im sportlichen Programm der PARTNER PFERD verankert, seit diesem Jahr in der Show eingebettet, nachdem das internationale Weltcup-System der Voltigiersportler verändert worden ist. Mit Jannik Heiland und den Brüdern Viktor und Thomas Brüsewitz gehörten Deutschlands beste Voltigierer zum Showprogramm am Freitagabend. Am vergangenen Wochenende haben die Drei beim Weltcup-Finale der Voltigierer in Basel aufgetrumpft und die Plätze eins, vier und fünf belegt. In ihrer Show ‚The Greatest Showman‘ versprühten die Weltklasseathleten Leidenschaft, Tanz, Akrobatik, Eleganz und Kraft. Und das alles ‚gewürzt‘ mit einer ordentlichen Schippe Humor. Ein Top-Trio der Extraklasse!

Horseboarding – eine großartige Variante des ‚Snowboardfahrens‘, auf Sand und mit Pferdepower. Diese neue ‚Pferdesportdisziplin‘ mit Geschwindigkeit, Präzision und purer Action könnte eine neue Trendsportart werden. Zum Abschluss wurden der Knieschluss der Reiter und die Lachmuskeln der Zuschauer getestet: beim Jump & Rodeo. Ein Reiter musste beim Bull Riding so lange wie möglich durchhalten, der Partnerreiter konnte in der Zeit so viele kleine Hindernisse wie möglich per Pferd überwinden und dabei Punkte sammeln. Ein Riesenspaß für alle Beteiligten und Zuschauer. Leipzig feuerte an und amüsierte sich – mehr Show und bessere Unterhaltung rund ums Pferd geht nicht!