Pony-Power in der ‚Hagedorn Pony Trophy‘ – Antonia Häsler wird Zweite
Die Kleinen haben sich bei den Großen schon eine ganze Menge abgeguckt: Nach dem unglaublich schnellen und knappen Stechen im Championat von Leipzig, rockten die Ponyreiter in der Hagedorn Pony Trophy die Leipziger Messe und gaben Vollgas. 22 Spitzenpaare des deutschen Ponysports waren am Start, sieben blieben fehlerfrei in dieser Zwei-Phasen-Springprüfung. Die Schnellsten ohne Fehler waren die 14-jährige Frieda Heinrich und ihr zehnjähriger ‚Kumpel‘ Picolino. Mit 23,32 Sekunden in Phase zwei sausten die Beiden durch die Halle.
Aus Sachsen ging Antonia Häsler mit Clarissa NRW und Indimill an den Start. Als letztes Paar mischten Antonia und die erst seit kurzen unter ihrem sattel befindliche braune Stute, Indimill, das Feld von hinten auf und platzierte sich auf dem Silberrang.
Nach dem Umlauf hielt Kendra Claricia Brinkop den ‚Ball noch ganz flach‘: „Ich bin das zweite Mal in Leipzig am Start und ein Sieg wäre natürlich super, aber jetzt bin ich erst mal froh, dass wir eine Nullrunde geschafft haben.“ Als zweite Starterin ging die 30-Jährige dann mit dem elfjährigen Do It Easy ins Stechen, ritt unglaublich enge Wendungen und legte uneinholbar vor. 41,13 Sekunden – das bedeutete den Sieg, aber knapper hätte das Stechen kaum verlaufen können. Mehrere Male musste die Bereiterin der belgischen Stephex Stables um ihren Sieg bangen. „Als ich den Ritt von Jana (Wargers) gesehen habe, habe ich wirklich die Luft angehalten.“ Es fühle sich einfach großartig an, dieses Championat gewonnen zu haben. „Es sind Träume wahr geworden!“, erklärte die Siegerin und hörte nicht auf, von ihrem Partner zu schwärmen. „Do It Easy hat unheimlich viel Talent, macht es seinem Reiter wirklich leicht und ist ein super Pferd, um Stechen zu reiten. Und heute hat von Start bis Ziel alles geklappt.“
Auf Platz zwei in der Leipziger Messe reihte sich Jana Wargers in 41,27 Sekunden ein. „Gestern Platz vier mit Dorette, heute Platz zwei mit Rockwell – das ist ein super Gefühl hier in dieser vollen Halle. Genau dafür arbeiten wir jeden Tag“, schwärmte die EM- und WM-erprobte Championatsreiterin. Die zehnjährige Kannan-Tochter Rockwell hat Wargers seit knapp einem halben Jahr unter dem Sattel: „Rockwell ist ein sehr ehrgeiziges Pferd mit sehr viel Qualität“, resümiert Wargers, „manchmal ist sie etwas übermütig. Das ist vielleicht ihr großes Ding, bei dem man sie etwas zurückhalten muss, aber sie sprang fantastisch.“
Teresa Hälser wir Dritte beim Goldenen Sattel in memoriam Hans Günter Winkler
Es ist eine Ehre, zu diesen vier Auserwählten zu gehören: Beim Prestige Goldenen Sattel in memoriam Hans Günter Winkler, gefördert von der Stiftung Deutscher Pferdesport, treffen vier ausgesuchte U21-Reiter in einer Stilspringprüfung mit Pferdewechsel aufeinander. Selten war das Leistungs-Niveau so homogen wie bei der 26. Auflage der PARTNER PFERD.
Die Auserwählten waren in diesem Jahr: die 18-jährige Teresa Häsler aus Chemnitz, der 19-jährige Mick Haunhorst aus Hagen am Teutoburger Wald, der 18-jährige Max Paschertz aus Cloppenburg und der 19-jährige Magnus Schmidt aus Naumburg. Vier Reiter, die sich schon auf bedeutendem Parkett bewiesen haben: Mick Haunhorst, der schon viermal bei Europameisterschaften dabei war. Magnus Schmidt, der zum EM-Team der Jungen Reiter im vergangenen Jahr gehörte. Teresa Häsler, die 2023 hier in Leipzig Dritte im PARTNER PFERD CUP geworden ist. Und Max Paschertz, der im vergangenen Jahr Mitglied beim EM-Junioren-Team war.
Und den Prestige Goldenen Sattel 2024 gewann: Max Paschertz! Der Sieger sammelte auf seinem Konto 35,9 Punkte in vier Ritten an – die erste Runde wird auf dem eigenen Pferd absolviert, die anderen drei auf den Pferden der Kollegen. Interessanterweise hat Max Paschertz nicht mit seinem eigenen Pferd die beste Wertnote erhalten, sondern im Sattel der zehnjährigen Bella d’Or von Magnus Schmidt: eine 9,3 vergab das Richtergremium für diese Runde, die beste aller 16 Runden. Das Richtergremium bestand aus dem internationalen Topreiter Marco Kutscher, Bundestrainer Otto Becker und dem internationalen Springrichter Stephan Hellwig. Hellwig lobte: „Sie waren alle Vier absolut berechtigterweise hier. Wir haben keine Grundnote unter 8 vergeben – das ist schon eine Hausnummer.“
Youngster auf Höhenflug – Marvin Jüngel und Viva Las Vegas siegen bei 8-Jährigen
Die große Leipziger Messe ist eine besondere Bühne für internationale Nachwuchspferde. In der Theurer Trucks 2Go Youngster Tour bei der PARTNER PFERD schnuppern Viele von ihnen zum ersten Mal die Luft einer richtig großen Springarena. Die Tour ist in sieben- und achtjährige Pferde unterteilt, in der ersten Qualifikation am Donnerstag und der zweiten am Samstag empfehlen sich die Besten für das Finale am Sonntag.
Bei den Siebenjährigen scheint es in diesem Jahr kein Vorbeikommen an der Diamant de Semilly-Tochter Dakota de Semilly unter dem Sattel von Philipp Schulze Topphoff zu geben. Am Donnerstag siegte Dakota souverän mit fast drei Sekunden vor dem Zweitplatzierten. Am Samstag legte sie noch deutlich eins drauf und dominierte mit einem unglaublichen Vorsprung von mehr als sechs Sekunden! „Ich weiß auch nicht, was die anderen gemacht haben“, grinste Schulze Topphoff. Dakota absolvierte den Parcours in 52,48 Sekunden, der Cornet Obolensky-Sohn Hofsommerkmap’s Cockpit unter Josch Löhden benötigte 58,89 Sekunden und wurde Zweiter. Die Favoritin für das Finale der Theurer Trucks 2Go Youngster Tour der Siebenjährigen steht fest: Dakota!
Längst nicht so eindeutig verliefen die Qualifikationen der Achtjährigen. In der ersten Qualifikation des Theurer Trucks 2Go Youngster Tour sicherte sich Dax v. Dinken unter dem Belgier Pieter Clemens den Sieg, in der zweiten Quali leistete er sich allerdings zwei Abwürfe. Da setzten sich die Vagabond de la Pomme-Tochter Viva Las Vegas W und dem Sachsen Marvin Jüngel durch, die sich aber in der ersten Qualifikation Fehler geleistet hatten.
‚Haarscharf-Modus‘ im Championat von Leipzig
„Für mich ist das hier absolut zufriedenstellend mit dem dritten Platz“, erklärte der drittplatzierte Daniel Deußer, der wie die Siegerin für die belgischen Stephex Stables reitet. Er saß im Sattel des 13-jährigen Gangster v/d Noddevelt. „Ich reite erst das zweite Turnier hier mit Gangster, ich habe ihn eigentlich etwas zur Probe momentan und er hat mich schon im Umlauf positiv beeindruckt und dass er dann auch noch so im Stechen mitgemacht hat – ich bin absolut zufrieden.“
47 Starter aus 16 Nationen waren im Championat von Leipzig am Start, darunter 16 deutsche. Den Sprung ins Stechen schafften neun Paare, darunter sechs aus Deutschland. Bundestrainer Otto Becker dürfte mit dieser Quote bei der 26. PARTNER PFERD, präsentiert von der Sparkasse Leipzig und der Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen, hoch zufrieden gewesen sein. Turnierchef Volker Wulff war es auf jeden Fall. „Wir haben so tollen Sport gesehen und es war hauchdünn. Die Beiden hinter der Siegerin haben selbstkritisch gesagt, dass ihnen ihre Stechen nicht perfekt gelungen sind, aber das waren ‚Fehler‘ von 15 und 16 Hundertstelsekunden – Mini-Augenblicke!“, kommentierte Wulff. „Da kann man mal sehen, wie eng spannender Sport sein kann und das haben die Reiter wunderbar demonstriert heute.“
Leipziger Pferdenacht
Auch beim Showabend waren Sachsen dabei. Neben Julia Wagner die in der Voltigiershow der Brüsewitzbrüder glänzte, präsentierten sich die Moritzburger Landgestütsreiter in der Quadrille des Deutschen Landgestüte und verkörperten Eleganz und Tradition.